Das Neumagener Weinschiff nachbauen

NEUMAGEN-DHRON. (urs) Im Rahmen einer Ausstellung von sieben Künstlern präsentierte sich die Künstlervereinigung Neumagen-Dhron erstmals der Öffentlichkeit. Eines ihrer Ziele ist die Realisierung des Weinschiff-Nachbaus.

Eine Ausstellung von sieben Künstlern, folglich sieben Charakteren mit unterschiedlichsten Handschriften, hat in Neumagen-Dhron ihre Türen geöffnet. Im Hause von Scotti, dem Goldschmiedeatelier mit Antiquitäten- und Kunstladen, präsentieren sie derzeit ihre Werke unter dem Motto "Schmuck und Kunst". Mit dabei sind neben Goldschmiedemeister Nico von Scotti die am Ort lebenden Maler Georg Banjac und Werner Melinski sowie Moni Tomaschewski und Ehemann Tomi, der auch Tonskulpturen zeigt. Ergänzt werden sie von Grafikerin Irina Ehrlich aus dem saarländischen Ottweiler (Acryl und Öl-Techniken) sowie dem Kölner Stahlbildhauer Joachim Röderer mit seinen Metall-Fischen. Banjac zeigt im Hause von Scotti seine "roten Engel" - Wesen, die nichts ahnen von "Abgrund, Dunkel und Angst". Besucherin Stephanie Schmidt war fasziniert: "Die Intensität der Farben, der Farbauftrag - das sieht so fein und duftig aus." Aus einer anderen Welt scheint dagegen sein Harlekin zu kommen, der Auge in Auge mit einem Stieglitz musiziert. Ein Detail, das Frauke Kort sofort aufgefallen war. Sie persönlich tendierte jedoch zu den Metallarbeiten Röderers: "Die sind so klar in der Aussage." Was die sieben Künstler zusammen geführt hat, ist allerdings mehr als das Vorstellen ihrer Arbeiten. In seiner, von der luxemburgischen Jazzband "The Pin-Keys" begleiteten, Begrüßung machte von Scotti deutlich: "Wir präsentieren uns als Künstlervereinigung Neumagen-Dhron." Ein Zusammenschluss, der vielleicht später in einen Kunstverein Mittelmosel münden wird (der TV berichtete). Die Initiatoren hatten sich im Frühjahr 2002 bei einer Ausstellung von Scottis am gleichem Ort kennen gelernt. Abgesehen von der künstlerischen Motivation hat die bisher aus den fünf örtlichen Künstlern bestehende Vereinigung ein weiteres Ziel vor Augen: den Nachbau des Neumagener Weinschiffes. Ein Projekt, das Gemeinde und Verbandsgemeinde schon lange am Herzen liegt, das bisher aber nicht finanziert werden konnte. Einen ersten Ansatz, in dieses Vorhaben wieder Bewegung zu bringen, haben die Künstler bereits parat. "Wir wollen einen Fonds gründen für Spendengelder" erläuterte von Scotti. Den Grundstock dazu wollen die Künstler mit ihren eigenen Werken schaffen. Zehn Prozent aller in der Ausstellung verkauften Werke gehen in den Fonds ein.Jetzt müssen Sponsoren her

Einen weiteren Trumpf hat die Vereinigung mit Werner Melinski. Der Wahl-Neumagener ist nicht nur im Umgang mit Pinsel und Farbe versiert, was seine historischen Ortsansichten des Dorfes beweisen. Die in der Ausstellung zu sehenden Pläne für das Schiff stammen ebenfalls aus seiner Feder. "Melinski hat schon in jungen Jahren ein Riesenboot gebaut", erläuterte Tomi Tomaschewski. "Dieses Vorhaben ist nur zu unterstützen", bekräftige Ortsbürgermeister Willi Herres. "Wir sind froh, dass die Künstler das hier ins Leben gerufen haben." Dafür werde die Gemeinde behilflich sein bei der Sponsoren-Suche: "Es gibt viele, die man begeistern kann." Die Ausstellung, der weitere folgen sollen, ist in der Moselstraße 5, Neumagen, noch etwa 14 Tage zu sehen. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 11 bis 19 Uhr.

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