Das Sparen geht weiter

BERNKASTEL-KUES. Mit der Ausgliederung der Mosel Festwochen aus der Kultur & Kur GmbH erhofft sich die Stadt Freiräume. Doch weil die Stadt 2007 alleiniger Gesellschafter der Kultur & Kur wird, muss sie auch alleine das Defizit tragen.

Wie andere Kommunen auch hat der Stadtrat Bernkastel-Kues dem Vertragswerk für die Neuorganisation der Mosel Festwochen zugestimmt. Danach werden die Festspiele aus der Kultur & Kur GmbH ausgegliedert und in eine neue Trägerschaft überführt (der TV berichtete mehrfach). Dies geschieht in erster Linie, weil Stadt und Verbandsgemeinde die finanzielle Last nicht mehr alleine tragen können und wollen. Auch ohne die Mosel Festwochen bleibt die Kultur & Kur GmbH defizitär. Für 2006 wird ein Minus von zirka 120 000 Euro prognostiziert. Den Löwenanteil davon trägt die Verbandsgemeinde. Ab 2007 muss die Stadt Defizite alleine tragen, weil die Verbandsgemeinde aus der GmbH ausscheidet. "Ich glaube, dass wir mehr Geld aufwenden müssen, aber weniger Kultur haben werden", kritisierte Gerhard Lenssen (SPD), der dem Vertrag als Einziger die Zustimmung verweigerte. "Es sind keine Anstrengungen unternommen worden, Einsparungen vorzunehmen", sagte Robert Wies. "Können wir uns eine solche Gesellschaft in dieser Größenordnung noch leisten?", fragte er und gab für die FDP gleich die Antwort. "Wir sind der Meinung: nein!" Bernd Gelz (SPD) erneuerte seine Kritik aus vorangegangenen Sitzungen. "Geschäftsführer Hermann Lewen ist 20 Jahre lang nicht beaufsichtigt worden. Er konnte machen, was er wollte", sagte er. So sei ein "Wasserkopf an Personal entstanden". "Mit Begriffen wie Wasserkopf sollte man vorsichtig sein", warnte Stadtbürgermeister Wolfgang Port. Es sei sehr schwer, das Defizit auf null herunterzufahren. Mit der Umstrukturierung werde ein Anfang gemacht. "Damit sind wir auf einem guten Weg", lobt Gertrud Weydert (Grüne). Es sei wichtig, dass der "Zankapfel Mosel Festwochen" aus der Kultur & Kur GmbH raus sei, sagte Frank Hoffmann (CDU). Im kommenden Jahr müssten die Weichen für 2007 gestellt werden. "Wir müssen uns jetzt intensiv mit der Kultur & Kur GmbH beschäftigen", sagte der Stadtbürgermeister. Das soll eine Arbeitsgruppe tun. Sie soll das prognostizierte Defizit bereits für das Jahr 2006 durch geeignete Umstrukturierungen und Kostenreduzierungen erheblich senken.

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