Das Spiel der Kräfte

WITTLICH. (peg) Die Wittlicher Kolpingsfamilie feierte den Abschluss ihres Jubiläumsjahres. Im voll besetzten Kolpinghaus lauschten die Gratulanten dem Vortrag von Manfred Sliwka.

Weihbischof Leo Schwarz nahm die Einladung zum Mittagessen von Präses Rudolf Halffmann gerne wahr. Sein ganz persönliches Exemplar der gerade erschienenen Chronik zu 150 Jahren Kolpingfamilie empfing er aus den Händen des Vorsitzenden Hermann Hochscheid. Bürgermeister Ralf Bußmer unterstrich das nimmermüde Engagement der Kolpinger, die Verantwortung übernehmen, manchmal im Stillen, manchmal in offizieller Mission, aber immer aus Solidarität mit denen, die es nötig haben. So habe die Familie gerade im letzten Halbjahr wieder viel geleistet: den umfassenden Umbau und die Renovierung des erweiterten Kolpinghauses. 30 000 Euro wurden durch effektive Eigenleistungen gespart. Auf großes Interesse stieß der Vortrag von Manfred Sliwka, der über die Tücken und Chancen einer pluralistischen Gesellschaft referierte. Er sei eines Tages über die Liedzeile "Es ist geil, ein Arschloch zu sein" gestolpert, gestand er. Das habe einen Prozess des Nachdenkens angeregt, an dessen Ende er zu einem ganz anderen Ergebnis gekommen sei, erzählte das Mitglied des Club of Vienna. Nachhaltig erfolgreich seien stets nur jene Konzepte, die mit größtmöglicher Flexibilität auf die jeweils aktuellen Herausforderungen reagieren könnten. Persönlicher, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Gewinn werde stets nur dort dauerhaft erzielt, wo nach dem Besseren gestrebt werde. Hitler habe zwangsläufig untergehen müssen. "Man hat niemals alles im Griff", resümierte der gläubige Christ. Erst die Mischung aus einem starken Willen und dem Wissen, dass da noch jemand mitspielt im Spiel der Kräfte, mache wirklich stark.

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