Das Steillagenzentrum wird auch Forschungsstätte

Die Ängste, dass im Zentrum des Steillagenweinbaus keine Forschung mehr möglich ist, waren groß und sind auch noch nicht ausgeräumt. Es scheint aber so, dass in Zukunft doch eine vernünftige Forschung möglich ist.

Bernkastel-Kues. (cb) Die Mitarbeiter des Institutes für Pflanzenschutz im Weinbau müssen schon ein dickes Fell haben. Seit 25 Jahren werden sie regelmäßig damit konfrontiert, dass das Institut aufgelöst oder verlagert wird. Es steht noch immer, und die Menschen, die in ihm arbeiten, müssen auch keine Angst um ihren Job haben. Fakt ist aber, dass zumindest in dem Gebäude an der Brüningstraße die Arbeit eingestellt wird, wenn einige hundert Meter weiter das Steillagenzentrum eröffnet wird. Dort soll in Zukunft wissenschaftliche Forschung betrieben werden und auch ein Teil der nicht-wissenschaftlichen Mitarbeiter ein neues Betätigungsfeld finden. Dies sieht die Verwaltungsvereinbarung vor, die der Bund und das Land unterzeichnet haben (der TV berichtete mehrfach). Trotzdem halten sich Befürchtungen, dass die Forschung vor Ort nur ein Nebenprodukt sein wird und die Hauptarbeit am Standort Siebeldingen (Pfalz) läuft. Dass dort die weinbauliche Forschung des Bundes konzentriert werden soll, sieht die Verwaltungsvereinbarung auch vor. Eine Delegation des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, an der Spitze die Abgeordneten Peter Bleser (CDU), Ulrike Höfken (Grüne) und Edmund Geisen (FDP), hat sich vor Ort ein Bild gemacht und will diese Erfahrungen in zukünftige Entscheidungen des Ministeriums einfließen lassen. Was bisher so klar nicht her über kam, eröffnete sich erst nach dem Treffen im Gespräch unter wenigen Augen. Danach dürfte es so sein, dass das ganze Jahr über Wissenschaftler vom Steillagenzentrum aus forschen. Dafür reichen nach Auskunft von Hubert Friedrich, Leiter des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Mosel (DLR) und damit auch Chef des Steillagenzentrums, die drei Millionen Euro aus, die der Bund über einen Zeitraum von zehn Jahren avisiert hat. Mit dem Geld sollen Forschungsvorhaben in Regie des DLR bearbeitet werden. In welchem Umfang dabei die Wissenschaftler des Institutes für Pflanzenschutz zum Zuge kommen, die derzeit in Bernkastel-Kues arbeiten, müssen die Vertragspartner und Projektverantwortlichen klären. Nach Angaben von Gerhard Rech (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) werden Details der zukünftigen Forschung für den Pflanzenschutz im Weinbau erst Mitte 2008 festgelegt.

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