Das Wasser ist abgelassen - für immer

Der Gemeinderat Kleinich hat einen Schlusspunkt unter die jahrelangen Bemühungen gesetzt, das örtliche Hallenbad zu sanieren. Laut der jüngsten Kostenschätzung müssten 1,5 bis zwei Millionen Euro investiert werden.

 Das Schicksal des Kleinicher Hallenbades ist besiegelt. Auch das große Interesse der Bevölkerung beim jüngsten Ortstermin wird daran nichts mehr ändern. TV-Foto: Ursula Schmieder

Das Schicksal des Kleinicher Hallenbades ist besiegelt. Auch das große Interesse der Bevölkerung beim jüngsten Ortstermin wird daran nichts mehr ändern. TV-Foto: Ursula Schmieder

Kleinich. (urs) Die Mienen der rund 30 Bürger und Ortsgemeinderatsmitglieder sind bedrückt. Wer bis heute noch gehofft hatte, für das Kleinicher Hallenbad könnte es doch noch eine Zukunft gegen, sieht sich enttäuscht. Die auf dem Tisch liegende Kostenschätzung eines Trierer Fachbüros ist niederschmetternd. 1,5 bis zwei Millionen Euro würde demnach eine Badsanierung kosten - Unterhaltungskosten nicht eingerechnet.

War früher nur die Wasserqualität beanstandet worden, so sind nun weitere Probleme hinzugekommen. Allerdings nicht nur durch den nagenden Zahn der Zeit, wie Erwin Kunz von der Bauabteilung der Verbandsgemeinde erklärt. Vielmehr sei vor Jahren versäumt worden, auch Statik und Dachkonstruktion unter die Lupe zu nehmen. Er verweist auf Schäden durch Korrosion oder aggressives Chlor.

Abgesehen davon seien die energetischen Anforderungen heute ganz andere als vor wenigen Jahren und auch die Schwimmbadtechnik sei ein teurer Posten. Den beim Ortstermin anwesenden Bürger drängen sich daher Fragen auf wie die, warum so lange mit einer Sanierung gewartet wurde. Denn das Bad ist seit 2003 geschlossen.

Allerdings war die Gemeinde nicht untätig, wie das Resümee von Ortsbürgermeister Burkhard Born zeigt. 2005 hatte sie noch auf eine Sanierung mithilfe von 40 Prozent Zuschuss aus dem Goldenen Plan gehofft. Der damalige Antrag, bisher zugunsten anderer Bäder zurückgestellt, läuft noch.

Er basiert jedoch auf der früheren Kostenschätzung von 250 000 Euro und dem Ratsbeschluss, selbst nicht mehr als 50 000 Euro zu investieren. Denn das Bad war nur noch nach Bedarf geöffnet für die benachbarte Schule, Vereine oder Gruppen. Der Versuch, Geld aus der Schulbausanierung zu erhalten, war ebenso vergebens wie ein Bittschreiben ans Wirtschaftsministerium oder die Hoffnung auf Hilfe durch den Flughafen Hahn.

Der Beschluss, wegen der neuen Kostensituation auf eine Sanierung des Schwimmbades zu verzichten, ist einstimmig gefallen. Um zu gewährleisten, dass Kinder weiterhin schwimmen können, ist ein regelmäßiger Schwimmunterricht in Bernkastel-Kues im Gespräch. Die Verbandsgemeinde würde laut Sachgebietsleiter Manfred Knob den Bustransfer während der Schulzeiten übernehmen.

Was mit dem Gebäude passieren wird, ist derzeit noch völlig offen. Wegen der Nähe zu Grundschule und Turnhalle wäre eine Nutzung für den Nachwuchs sinnvoll, beispielsweise wäre der Umbau in einen Abenteuerspielplatz denkbar.

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