Wittlich. Es ist ein gewaltiges Bauwerk, die 36 Meter breite und 33 Meter lange Wildbrücke beim Wittlicher Autobahnkreuz, die über die A 1 führt. Nachdem sie kürzlich bepflanzt wurde, sprießen Bäume und Sträucher noch eher spärlich. Dennoch wird sie bereits genutzt. Hans-Michael Bartnick, stellvertretender Dienststellenleiter beim Landesbetrieb Mobilität in Trier, sagt: "Die erste Wildkatze ist schon drüber gelaufen. Das hat uns der Wildbiologe mitgeteilt, der die Wirksamkeit des Wildkatzenzauns untersucht." Um zu erkennen, welche Tiere die Brücke bereits nutzen, wurde eine Sandspur quer über die Brücke gelegt. Passieren die Tiere das Bauwerk, hinterlassen sie dort ihre Spuren. Laut Landesbetrieb Mobilität soll die Brücke für Wildkatze, Dachs, Iltis und Baummarder die Trennwirkung der Trasse mindern. Auch Fledermäusen und sogar Pflanzen soll sie helfen, die Straße zu überwinden.Das rund zwei Millionen teure Bauwerk ist eine gesetzlich vorgeschriebene Ausgleichsmaßnahme für die noch im Bau befindliche Bundesstraße 50 neu. Die B 50 neu soll vom Autobahnkreuz Wittlich über den Hochmoselübergang bei Zeltingen-Rachtig auf den Hunsrück führen. Die Brücke ist der Tier- und Pflanzenwelt vorbehalten, kein Wirtschaftsweg führt darüber. Menschen sollen sie auch nicht nutzen, um die Tiere nicht zu verscheuchen. Bepflanzt wird die Brücke auf einer Breite von 30 Metern. "Das ist die untere Grenze, damit die Tiere die Brücke auch annehmen", sagt Bartnick.Zur Straße hin wird die Brücke durch eine Holzblenden-Schutzwand abgetrennt. Nach außen wurden Sträucher angepflanzt, innen liegt ein Baumstreifen. Bartnick: "Die Gehölze wurden bewusst groß gewählt, um schnell eine für die Tierwelt wanderungsleitende Wirkung zu erzielen." Zur Brücke hinleiten soll die Tiere ein spezieller Wildschutzzaun.