Das langsame Entdecken der Landschaft

Neben Wandern und Radfahren werden Paddeln und Rudern immer beliebter. Mit der gestern in Pünderich eröffneten Wasserwanderroute Mosel ist die Region um eine weitere touristische Attraktion reicher geworden.

 Ideal für Paddler und Ruderer: Gestern wurde in Pünderich offiziell die Wasserwanderroute Mosel eröffnet. 25 neue Steganlagen wurden, wie hier in Pünderich, entlang der Mosel installiert. TV-Foto: Winfried Simon

Ideal für Paddler und Ruderer: Gestern wurde in Pünderich offiziell die Wasserwanderroute Mosel eröffnet. 25 neue Steganlagen wurden, wie hier in Pünderich, entlang der Mosel installiert. TV-Foto: Winfried Simon

Pünderich. Paddeln auf der Mosel: Das ist wegen der einzigartigen Landschaft mit Weinbergen und schmucken Dörfern entlang des Flusses ein ganz besonderes Erlebnis. Und dieses Erlebnis können nun Wasserfreunde mit ihren Ruderbooten, Kajaks und Kanus noch besser genießen. Denn die Wasserwanderroute Mosel, die gestern in Pünderich im Beisein von 90 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Tourismus offiziell eröffnet wurde, erstreckt sich 217 Kilometer von Saarburg bis Winningen entlang der Saar und der Mosel. An knapp 50 Stellen können die Wasserfreunde ein- und aussteigen. Unter der Trägerschaft der Mosellandtouristik entstand die Wasserwanderroute. Sie ist ein Schlüsselprojekt der Lokalen Aktionsgruppe Mosel, unterstützt von Mitteln aus Brüssel und Mainz. "Zu lange haben wir die Mosel vor allem als Schifffahrtsstraße für Güterverkehr und Ausflugsschiffe angesehen", sagte Karl Heinz Simon, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zell, bei der Eröffnung. Die "neue Art des Wanderns" auf dem Wasser werde, so Simon, immer beliebter. Das unterstrich auch Anja Gretzschel von der Bundesvereinigung Kanutouristik, die die Zahl der aktiven Kanuten in Deutschland auf 1,3 Millionen bezifferte. Und die Kanuten seien, so Gretzschel, keineswegs "arme Schlucker", wie gelegentlich vermutet werde. Statistiker hätten errechnet, dass ein Kanu-Tourist pro Tag 31 Euro in der Region lasse. Das sei nur unwesentlich weniger, als der Betrag, den ein durchschnittlicher Radtourist ausgebe. Für Landrätin Beate Läsch-Weber ist dieses Angebot ein weiterer Qualitätsbaustein im Mosel-Tourismus. Läsch-Weber: "Wir wollen das Weinkulturland Mosel auch als Wassersportregion für den muskelbetriebenen Wassersport positionieren."Alle Steganlagen sind mit einem einheitlichen Beschilderungssystem ausgeschildert. Die Schilder informieren über den Streckenverlauf, Sehenswürdigkeiten in den Standortgemeinden und das richtige Verhalten auf dem Wasser. Das dabei verwendete Signet der "Gelben Welle" hat einen hohen Wiedererkennungswert. Lä sch-Weber, sie ist Aufsichtsratsvorsitzende der Mosellandtouristik, berichtete, dass die wassertouristische Saison viel versprechend angelaufen sei. Zahlreiche Gruppenbuchungen für Pauschalarrangements wie zum Beispiel "Paddelerlebnis Mosel" lägen bereits vor. Die Mosellandtouristik hat eine Broschüre "Wasserwanderroute Mosel" in einer Auflagenhöhe von 15 000 Stück herausgegeben. Der Flyer informiert über die Strecke, enthält alle Basisinformationen wie Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten, Rastplätze, Staustufen, Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeiten sowie die Adressen der Verkehrsämter und eine Liste der Kanuvermieter.

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