Dem DSL-Mangel geht's an den Kragen

Ein schneller Internetzugang zählt zu den wichtigsten Infrastruktureinrichtungen gerade in ländlichen Gebieten. Doch gibt es im Kreis Bernkastel-Wittlich noch einige weiße Flecke. Vor diesem Hintergrund hat die Kreisverwaltung über die Aktivitäten in der Region berichtet, die die Versorgung verbessern sollen.

Wittlich. Umfassend informierte die Kreisverwaltung in der jüngsten Kreisausschusssitzung über die Breitbandversorgung in der Region und die Initiativen, diese zu verbessern. Die Ausstattung mit dem schnellen Internetzugang sei für die Unternehmen bedeutendster Standortfaktor, heißt es laut Verwaltung in einer Analyse der Industrie- und Handelskammer Koblenz von 2007. Einem Bericht einer Arbeitsgruppe der Europäischen Kommission zufolge kann Breitband sogar einen deutlich höheren Einfluss auf die Entwicklung ländlicher Gebiete haben als die sonstige Infrastruktur (Eisenbahn, Straßen Telefon).

Arbeitsgruppen über die Region Trier hinaus

Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Tatsache, dass die DSL-Versorgung im Kreis einige Lücken aufweist, beschäftigt sich die Kreisverwaltung seit 2006 intensiv damit, die Versorgung zu verbessern. Doch nicht nur im Kreis wurde an dem Thema gearbeitet, auch in Arbeitsgruppen in der Region Trier und darüber hinaus.

Die Ergebnisse: Eine Arbeitsgruppe der Initiative Region Trier (IRT) hat in der Vergangenheit eine Breitband-Messe in Gerolstein und den Breitband-Dialog in Wittlich organisiert. Für die Zukunft will die IRT ein Breitband-Kompetenzzentrum für die Region einrichten. Die IRT möchte dort Anbietern alternativer Lösungen zu den Telekom-Verbindungen eine fundierte Planungsgrundlage an die Hand geben und hofft, so gezielte Investitionen in die Region zu lenken.

Die Arbeitsgruppe Region Flughafen Frankfurt/Hahn hat Handlungsempfehlungen für Gemeinden, Unternehmen und Privat-Haushalte erarbeitet. Demnach sollen Gemeinden zunächst die Zahl der Interessenten vor Ort ermitteln, dann bei der Deutschen Telekom anfragen und sich anschließend bei Anbietern alternativer Techniken wie Funk, Kabel und Satellit kundig machen. Private und Betriebe können per Satellit schnell ins Internet gelangen. Unternehmen können sich darüber hinaus eine Standleitung einrichten lassen. Zwei weitere Dinge hat die Kreisverwaltung gemacht: Sie hat nach ausführlicher Recherche im Herbst 2007 eine Karte des Kreises zur Breitband-Versorgung erstellt (siehe oben), die fortlaufend aktualisiert werden soll. Die Kreisverwaltung hat außerdem beim rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium nachgefragt, wann dessen Förderprogramm über zehn Millionen Euro für den ländlichen Raum anlaufen soll. Die Genehmigung des Programms werde für Mai/Juni erwartet, hieß es dort.

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