Den Abwasch erledigt sie noch selbst

Traben-Trarbach · Den 102. Geburtstag feiert am Samstag, 30. August, Ottilie Bauer aus Traben-Trarbach. "Man muss zufrieden bleiben", sagt die zierliche alte Dame, die gerade einen sechstägigen Krankenhausaufenthalt hinter sich hat und glücklich ist, nun wieder in ihrer gemütlichen Wohnung zu sein.

 Ottilie Bauer. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Ottilie Bauer. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. Seit 52 Jahren ist die gebürtige Hunsrückerin in der Kaiserstraße ansässig, und seit drei Jahrzehnten steht ihr Helmut Reichert als zuverlässiger Freund und Helfer treu zur Seite. Der 74-Jährige verbringt viel Zeit bei der geistig jung gebliebenen Seniorin. "Meine Hände wollen nicht mehr", bedauert Ottilie Bauer und gesteht, dass sie erst richtig eifersüchtig war, als sie ihren Platz am Herd an Reichert abtreten musste. "Aber er kocht sehr gut", lobt sie. Das Geschirrspülen hingegen lässt sie sich nicht nehmen.
Je nach Wetter, Lust und Laune geht Ottilie Bauer auch gerne noch mit Reichert vor die Haustür und genießt die Sonne. Ein kesser Spruch aus ihrer Hunsrücker Heimat kommt ihr flott über die Lippen: "Die Zeit vergeht, das Licht verbrennt, und die Oma stirbt immer noch nicht", zitiert sie amüsiert. Gerne schaut sie fern, nur die schlechten Nachrichten mag sie nicht, und die Fußball-WM hat sie sehr aufmerksam und mit viel Freude verfolgt.
Vor drei Wochen war sie nach 20 Jahren wieder in ihrer Heimat Biebern und hat das sehr genossen. "Jetzt ist sie reiselustig geworden", schmunzelt Helmut Reichert, und für Oktober ist eine Fahrt nach Koblenz geplant. Dort wohnt die 94-jährige Schwester von Ottilie Bauer und ihre Vorfreude auf diese Reise ist riesig. "20 Jahre haben wir uns nicht mehr gesehen. Von sechs Kindern sind nur wir beide übrig geblieben", sagt die muntere Seniorin. GKB

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