Den Wein erwandern

KINHEIM-KINDEL. (teu) Dynamisch statt statisch präsentierte sich die Weinprobe beim heute endenden Winzerfest in Kinheim-Kindel. Auf einer Wanderroute durchs Festzelt präsentierten die Winzer der 820-Seelen-Gemeinde ihre Kreationen.

Stationen lernen heißt ein Rezept der Pädagogik, mit dem schon I-Dötzchen selbstständig den Lernstoff erarbeiten, und Bewegung in den Unterricht gebracht wird. Nun sind Weinliebhaber bei einer Probe der edlen Tropfen nicht in der Schule, doch wie traditionell der Lehrer, kommentiert normalerweise ein Moderator auf dem Podium den jeweiligen Wein. Nicht so beim Winzerfest in Kinheim-Kindel: "Früher hatten wir eine Weinprobe mit Kommentator", berichtet Walter Roth. Doch seit zwölf Jahren präsentiere man die Kinheim-Kindeler Weine an unterschiedlichen Stationen im Festzelt. "Das lockert die Atmosphäre auf. Jetzt können auch andere Leute ins Zelt kommen, die nicht alle Weine trinken wollen", erklärt der Leiter des Festausschusses. Auf acht stilvoll dekorierten Holzfässern wurden die edlen Tropfen am Freitagabend dargeboten. Vom trockenen Rivaner bis zum edelsüßen Riesling-Eiswein wurde die gesamte Palette präsentiert. Vertreter der jeweiligen Weingüter standen für Erklärungen bereit. Durch diesen direkten Draht kommen Weinliebhaber und Winzer leicht ins Gespräch und zum Fachsimpeln. "Unsere Weinprobe ist einmalig", freute sich Kinheim-Kindels Ortsbürgermeister Günter Jacoby, der zahlreiche Ehrengäste der Nachbargemeinden begrüßen konnte, über den guten Zuspruch zum Winzerfest. Alle Betten im Ort seien ausgebucht. Der Erfolg hat Tradition: 1972 rief der damalige Bürgermeister Josef Roth das Winzerfest ins Leben. Dieses Jahr findet es zum 34. Mal statt.

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