Der Abschied vom "Ämtchen" fällt ihm schwer

MANDERSCHEID. Mit viel Lob für seine Kollegialität und seinen Optimismus wurde Hans-Rolf Schleidweiler nach 36 Jahren in der Verwaltung in den Ruhestand verabschiedet. Der frisch gebackene Ex-Büroleiter gestand seinen Kollegen: "Ihr fehlt mir schon heute."

"Nach dem, was ich heute gehört habe, tut es mir fast leid, dass ich nur einmal verabschiedet werde." Diese Bemerkung von Hans-Rolf Schleidweiler nach den Reden zu seiner Abschiedsfeier im Kurhaus machte deutlich, was die Kollegen an ihrem nun ehemaligen Büroleiter schätzten: seinen Humor. Doch das war bei Weitem nicht die einzige Eigenschaft Schleidweilers, die die Redner bei der Feier im Anschluss an die VG-Ratssitzung mit rund 90 Gästen lobten. Wolfgang Schmitz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Manderscheid hob Schleidweilers Kollegialität, sein Gerechtigkeitsgefühl, seinen Optimismus und sein ausgleichendes Wesen hervor - Fähigkeiten, die ihm halfen, seinen nicht immer einfachen Job zu meistern.Großer Einsatz in vier Jahrzehnten

Schleidweiler war Abteilungsleiter, dann Werkleiter und schließlich mehr als 20 Jahre lang Büroleiter. Diese Funktion hatte ihm der einstige Amtschef Walter Densborn übertragen, der ebenfalls zur Verabschiedung gekommen war. Schmitz erinnerte an die Aufgaben, an denen Schleidweiler in den vergangenen vier Jahrzehnten maßgeblich beteiligt war: den Bau der Kläranlagen, die Herstellung und Sanierung des gesamten Abwasser- und Wasserleitungsnetzes, den Bau und die Erneuerung aller Straßen in der Verbandsgemeinde sowie die Dorferneuerungs- und Städtbauförderungsmaßnahmen. Schmitz dankte seinem langjährigen Weggefährten und Freund, der auch ehrenamtlich im Sportverein sowie kommunalpolitisch im Kreistag tätig war, für seinen großen Einsatz. Als Geschenk überreichte er ihm das Gemälde von Himmerod aus seinem Büro, das er sich gewünscht hatte. Die Personalratsvorsitzende Annegret Schmitz versicherte Schleidweiler, er und seine Hilfsbereitschaft sowie Freundlichkeit würden in Zukunft fehlen. Er sei jedoch immer willkommen. Sie kündigte den Betriebschor des "Ämtchens" an, der Schleidweilers Eigenarten witzig besang. Schleidweilers Replik an seine Ex-Kollegen: "Ihr fehlt mir schon heute." Für die Riege der Ortsbürgermeister bedankte sich Georg Fritzsche aus Eisenschmitt für die angenehme Zusammenarbeit bei dem 62-Jährigen. Am meisten beeindruckt zeigte sich der Gefeierte von der sechsköpfigen Delegation, die eigens die 484 Kilometer aus der ostdeutschen Partnergemeinde Pölzig angefahren war. Pölzigs Bürgermeister Klaus Frieder Heuzeroth würdigte Schleidweilers wichtige Funktion bei der Partnerschaft als Bindeglied. "Ich habe Angst, dass, wenn du in Ruhestand gehst, die Partnerschaft das auch tut." Vorsorglich lud er Schleidweiler samt Delegation zur Bundesgartenschau in Pölzigs Nachbarschaft ein. Hans-Rolf Schleidweiler dankte schließlich allen, die zur Feier gekommen waren. Er sagte: "Wir haben gemeinsam viel erlebt und bewegt, und das hat Spaß gemacht." Er gehe mit gemischten Gefühlen, freue sich aber auch auf die Möglichkeiten, die er nun habe. Die Partnerschaft mit Pölzig nannte er eine besondere Erfahrung. "Vielleicht findet die Verwaltung eine Sonderfunktion für jemanden, der gerne nach Pölzig fährt?", fragte er grinsend. Auch seiner Frau Doris dankte Schleidweiler. Sie habe für seinen Beruf immer Verständnis gehabt.

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