Der Adventskalender wirkt wie ein Magnet

BERNKASTEL-KUES. Wer Romantik sucht, ist beim Weihnachtsmarkt in Bernkastel-Kues richtig. Die 42 Häuschen in der Altstadt sind noch bis einschließlich 17. Dezember geöffnet.

Jeden Tag um 17.30 Uhr auf einem der schönsten Marktplätze Deutschlands: Am großen Adventskalender an der Fassade der über viele Fenster verfügenden Adler-Apotheke öffnet sich ein Türchen und es erscheint ein Märchenbild. Zudem öffnet sich das große Fenster über dem Eingang. Dort erscheint jemand, der etwas Adventliches vorträgt (Gedicht, Geschichte, Gesang, Instrumentalmusik). Die Besucher des Weihnachtsmarktes nehmen diese Neuerung hervorragend an. Der Marktplatz ist jedes Mal gut gefüllt. "Besonders bei den Leuten aus dem Umland kommt das gut an", sagt Apotheker Michael Stöck. Immer wieder seien Sätze wie "Das habt ihr toll gemacht" zu hören. Vorläufiges Fazit: Diesen Adventskalender, eine Idee des Werbekreises, wird es auch im kommenden Jahr bei der 30. Auflage des Weihnachtsmarktes geben. Doch noch läuft die 29. Auflage. Für ein Fazit ist es noch viel zu früh, schließlich warten noch zwei publikumsträchtige Wochenenden auf die 42 Häuschen-Betreiber. "Bisher habe ich aber noch keine falschen Töne", sagt Marktmeister Peter Leenders. Einziger Kritikpunkt einzelner Standbetreiber: Das Karussell auf dem Karlsbader Platz ist zu groß. Dafür hat der Betreiber des Karussells, das am Bärenbrunnen stehen sollte, kurz vor Beginn des Weihnachtsmarktes abgesagt. Dort steht stattdessen das Häuschen mit dem Wunschbuch. Eine kleine Umfrage bei den Besuchern ergibt: Ein großes Plus des Weihnachtsmarktes ist seine Weitläufigkeit. Marktplatz, Karlsbader Platz, Schwanenplatz, Bärenbrunnen, das Areal an der Kirche, Graacher Straße: Der Besucher hat genügend Auswahl und bekommt dabei viel von der vorweihnachtlichen Atmosphäre in der Altstadt mit. Besonders in den Abendstunden wird es sehr romantisch. Offenbar hält auch das viel zu warme Wetter die Besucher nicht davon ab, sich innerlich sich zu wärmen. "Glühwein wird trotzdem getrunken", sagt Werbekreis-Vorsitzender Wolfgang Pastor. Bei etwas tieferen Temperaturen wäre der Absatz aber sicher noch größer. Pastor hat beobachtet, dass auch an den Wochentagen mehr Betrieb herrscht als im Vorjahr. Was nicht heißt, dass die Zahl dieser Besucher die Standbetreiber völlig zufrieden stellt. Aber dieses Manko sei bekannt, sagt Dietmar Aehnelt aus Gelsenkirchen, der zum dritten Mal mit seinen Tiffany-Artikeln vor Ort ist. Sein neuer Standplatz am Marktplatz sei aber "optimal". Es zieht auch viele ausländische Gäste in die Stadt: vor allem Engländer, Amerikaner und Skandinavier. Die gezieltere Direktvermarktung zahle sich aus, sagt Sylvia Westermann (Mosel-Gäste-Zentrum). Gerade diese Gäste lassen sich von der Fachwerkromantik in ihren Bann ziehen. Von der Frequentierung profitieren auch Gastronomie und Hotellerie. "Und der Einzelhandel ist bisher auch ganz zufrieden", sagt Pastor. Der Weihnachtsmarkt dauert noch bis einschließlich 17. Dezember.

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