Der Barbier ist wieder gefragt

Eigentlich ist der Barbier-Beruf seit Jahren "out". Im Strom der "Wellness-Kultur" scheint er aber wieder zu neuen Ehren zu kommen. Die Friseur-Innung im Kreis veranstaltete deswegen kürzlich ein "Rasier-Seminar".

Wittlich. (red) Im Mittelalter war der Barbier ein wichtiger und bedeutender "Handwerker". Die Kenntnisse des ehemals eigenständigen Berufes wurden im Laufe der Jahre in den Friseur-Beruf integriert und früher auch in der Friseur-Ausbildung gelehrt. Doch mittlerweile ist dieses Prüfungsthema verschwunden - seit mindestens zwei Generationen schon. Heutzutage kümmert "Mann" sich schließlich eher selbst um sein Gesicht, häufig mit den praktischen kleinen elektrischen Rasierapparaten.

Das aber ist nicht überall so: In Süd- und Osteuropa ist der Besuch beim Barbier "Kult". Was für uns in Deutschland ein stinknormaler alltäglicher Vorgang ist, wird etwa in der Türkei beinahe "zelebriert". Dort findet man die "Berber" und "Kuaföre" an fast jeder Straßenecke.

Friseure sollten das Rasieren beherrschen



Weil das Rasieren im Strom der "Wellness-Kultur" auch bei uns wieder modern wird, organisierten die Friseure im Kreis Bernkastel-Wittlich kürzlich ein sogenanntes "Rasier-Seminar" mit Peter Krebs, dem ehemaligen Obermeister der Innung. "Jeder Friseur sollte das Rasieren beherrschen, alleine schon wegen der Geschicklichkeit", sagt Krebs, der derartige Fortbildungen regelmäßig anbietet. Neun Friseure besuchten das Seminar, darunter auch Jutta Thiesen und Evelyn Ehses aus dem Outfit-Haarstudio in Zeltingen-Rachtig. "Wir wollen ein neues Verwöhnpaket schnüren", sagt Thiesen und erklärt, dass neben Gesichtspflege- und -massage eine professionelle Rasur zur Verwöhn-Aktion für den Mann gehören sollte.

Für die neun Teilnehmer war die Fortbildung eine interessante Lehrstunde. "Auch im kommenden Frühjahr wird die Innung unter Leitung von Peter Krebs wieder ein Rasier-Seminar anbieten", kündigte Obermeister Gerhard Schleidweiler bereits an.

In diesem Jahr hat die Friseur-Innung im Kreis noch zwei weitere Fortbildungs-Kurse im Programm: "Nageldesign" sowie "Englisch für Friseure".

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