Der Berg ruht - noch

BETTENFELD/KOBLENZ. Am Mosenberg soll es laut Landesamt für Bergbau nur noch zu einer "geringfügigen Restgewinnung" von Lavasand kommen.

Rund eineinhalb Jahre lang war nichts mehr vom geplanten Lavasandabbau am Mosenberg, um den es zuvor viel Streit gab, zu hören. Die Arbeiten an dem einzigartigen Vulkansystem, das Touristen wie Geologen anlockt, ruhen, denn es wurde vereinbart, dass nichts passiert, bis der vom Bergamt schon lange geforderte Abschlussbetriebsplan vorliegt.In dem Plan geht es um die Wiedernutzbarmachung des Gebietes und die Renaturierung. Er scheint in der Mache zu sein. Über den Inhalt ist noch wenig bekannt. Von der Abbaufirma Stolz war für eine Stellungnahme niemand zu erreichen."Der Mosenberg wird nicht abgebuddelt!"

Stefan Woitschützke, Leiter der Abteilung Bergbau beim Landesamt für Geologie und Bergbau (ehemals Bergamt) verrät nur so viel: "Der Mosenberg wird nicht abgebuddelt! Es soll nur noch zu geringfügigen Restgewinnungsmaßnahmen kommen." Die Grenze zum Naturschutzgebiet "Reihenkrater Mosenberg", die das Verwaltungsgericht Mainz in einem Urteil Ende 2001 festgelegt hat, werde nicht verletzt.Das Urteil erfolgte in einem Verfahren des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gegen das Oberbergamt.Doch wirkliche Klarheit brachte es nicht. Beide Seiten sahen sich danach zumindest in Teilen in ihren sich widersprechenden Auffassungen zu den Grenzen des möglichen Abbaus bestätigt.Umweltschützer sind gegen weiteren Abbau

Generell setzen sich die Umweltschützer dafür ein, dass am Mosenberg überhaupt nichts mehr abgebaut wird und die Lavasandgruben zur Vernetzung der bislang getrennten Naturschutzgebiete "Mosenberg" und "Horngraben" unter Schutz gestellt werden. Letzteres ist laut BUND ursprünglich noch von der Bezirksregierung so geplant gewesen. Diese Regierung habe sich mit allen Beteiligten darauf geeinigt, unter der Prämisse der Renaturierung nur noch wenig Lavasand am Mosenberg abbauen zu lassen.Die Gemeinde Bettenfeld habe dieses Abkommen jedoch unterlaufen, indem sie mit der Firma Stolz im Jahr 2000 einen Pachtvertrag inklusive einer Gewinnung von 700 000 Kubikmetern Lavasand vereinbarte. Dem widerspricht der Bettenfelder Bürgermeister Günter Zens entschieden: "Wir haben nichts unterlaufen!" Im übrigen sei es um eine geringere Menge gegangen.In dem im Mai 2001 von der Firma vorgelegten Abschlussbetriebsplan war dann von 250 000 bis 300 000 Kubikmetern die Rede. Die Landespflegebehörden forderten jedoch eine Überarbeitung dieses Plans wegen Mängel im landespflegerischen Teil.Mit dem 2001 neu gewählten Bürgermeister der VG Manderscheid kam dann offensichlich wieder Bewegung in die Sache. Wolfgang Schmitz initiierte Gespräche mit den Beteiligten, über die jedoch Stillschweigen vereinbart wurde. Es folgte ein neuer Entwurf des Abschlussbetriebsplans, der der Unteren Landespflegebehörde kürzlich zur Vorabstimmung vorgelegt wurde und in dem es eben um die "geringfügige Restgewinnungsmaßnahmen" gehen soll.Verfahren wird sich noch hinziehen

Was die Behörde diesmal zu dem Plan sagte, war vom Sprecher der Kreisverwaltung nicht zu erfahren. Klar ist jedoch, dass sie den Entwurf bereits wieder zurück an das von der Firma Stolz beauftragte Planungsbüro geschickt hat.Der weitere Verlauf des Verfahrens sieht so aus: Ist der Plan fertig, kann er dem Landesamt für Geologie und Bergbau, das für die Abbaugenehmigung zuständig ist, vorgelegt werden. Das Amt wird dann das Beteiligungsverfahren eröffnen, in dem die Landespflegebehörden, die Gemeinde und die Verbandsgemeinde gehört werden.Wie lang all das dauern wird, ist schwer abschätzbar.Vorsichtig meint Stefan Woitschützke vom Landesamt für Bergbau dazu weiter: "Im Winter sind Baustoffe wenig gefragt, da wird wohl nichts mehr passieren."

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