Der Doktor und der Kardinal

Lange Reden gibt es beim offiziellen Weinfest-Empfang nicht mehr. Das macht die Veranstaltung so beliebt. Mehr als 200 Gäste waren dabei.

Bernkastel-Kues. Es wird noch zu eruieren sein, ob eine Oberbürgermeisterin aus Tschechien einen deutschen Stadtbürgermeister so einfach zum Doktor ernennen darf. Veronika Vlkowa, Oberbürgermeisterin von Karlsbad, tat dies nämlich am Samstagabend beim offiziellen Weinfest-Empfang der Stadt Bernkastel-Kues. Wahrscheinlich war sie von Ports Begrüßungsrede so angetan, dass sie nicht anders konnte. Port hatte die Delegation aus der Partnerstadt in perfektem Tschechisch begrüßt. Dabei spricht Vlkowa, die zum zweiten Mal in Bernkastel-Kues weilte, gut Deutsch.

"Schon der erste Besuch war märchenhaft. Bernkastel-Kues ist die schönste Stadt an der Mosel", sagte sie. Um beim Weinfest dabei sein zu können, hatte sie sogar einen Besuch in Baden-Baden, ebenfalls mit Karlsbad verschwistert, unterbrochen. Das Weinfest scheint eine besondere Faszination auszuüben. Rudolf Berg, Leiter der Polizeidirektion Wittlich, hatte seinen Urlaub extra verschoben. Nicht, um in Bernkastel-Kues nach bösen Buben zu fahnden, sondern, um das unvergleichliche Ambiente zu genießen.

Und so begrüßten Stadtbürgermeister Port und Ulf Hungert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, Gäste aus Nah und Fern. Ansonsten blieben die mehr als 200 Gäste beim Empfang, den Bianca Waters moderierte, von langen Reden verschont.

Zu den Gästen gehörte auch eine amerikanische Delegation vom Flugplatz Spangdahlem. Und diese hatte ein ganz besonderes Erlebnis. Die Soldaten wurden auch Kardinal Nikolaus Cusanus (gespielt von Heinz Eckstein) und dessen Ehefrau Edith vorgestellt. Die Amerikaner glaubten, dass es sich bei Eckstein um einen echten Geistlichen handelt und fragten deshalb noch einmal nach, welcher Religion der vermeintliche Kardinal denn angehöre. Und sie wurden darüber aufgeklärt, dass der Zölibat auch in Bernkastel-Kues noch seine Gültigkeit hat.

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