Der Erfolg macht Mut

Das "Märchenhotel Älteste Weinstube" soll für viel Geld in einen Ganzjahres-Betrieb umgewandelt werden. Gastronom Stefan Krebs geht das Risiko bewusst ein. Auch andere Personen setzen Hoffnungen in das Haus.

 Michael Maaß (rechts) überreicht Katja und Stefan Krebs eine Karte mit den historischen Hotels in Europa. TV-Foto: Clemens Beckmann

Michael Maaß (rechts) überreicht Katja und Stefan Krebs eine Karte mit den historischen Hotels in Europa. TV-Foto: Clemens Beckmann

Bernkastel-Kues. (cb) "Ein Visionär schwimmt gegen den Strom", titelte der Trierische Volksfreund im August 2007 in einem Bericht über den Bernkastel-Kueser Gastronomen Stefan Krebs. Obwohl erst Mitte 30, hat Krebs bereits einige dunkle Stunden erlebt, sich aber nicht entmutigen lassen.Mitte der 90er Jahre steht die vom verstorbenen Vater übernommene "Älteste Weinstube" kurz vor der Insolvenz. Doch Krebs, Ehefrau Katja und Mutter Brigitte geben nicht auf. Ein Zehn-Jahresplan wird erarbeitet, Visionen werden entwickelt. Gesamtinvestition liegt bei 750 000 Euro

Der Betrieb nennt sich "Märchenhotel", Zimmer werden zusammengelegt und damit vergrößert. Auch in der Küche steigen die Qualitätsanstrengungen. Die Arbeit lohnt sich. Die Bilanzen werden besser. Das Engagement bleibt auch andernorts nicht verborgen. Stefan Krebs wird 2007 für den Wettbewerb "Mutmacher der Nation" nominiert.Nun steht eine Erweiterung des Hotels an (von neun auf 15 Zimmer). In einem Neubau entstehen neue großzügige Zimmer, die, wie die bestehenden auch, ein Märchenmotto haben. Das Restaurant trägt nun den Namen "Anno 1690". In diesem Jahr wurde das unter Denkmalschutz stehende Stammhaus erbaut.250 000 Euro hat Krebs seit 2001 investiert, weitere 500 000 Euro sollen folgen. "Das ist ein großes Risiko für einen kleinen Betrieb", gibt der Gastronom zu. Er hoffe aber, auf dem wachsenden Erfolg der vergangenen Jahre aufbauen zu können.Ziel ist es, von einem Saisonbetrieb, wie in Bernkastel-Kues weitgehend üblich, zu einem Ganzjahresbetrieb zu werden. Vor fünf Jahren gab es nur Saisonstellen. Zurzeit sind vier Personen in Dauerstellung, nach Abschluss der Arbeiten sollen es sechs sein. Zudem werden derzeit drei junge Leute ausgebildet. Ein weiterer Erfolg: Das Hotel ist neues Mitglied der Hotelkooperation "Historical Hotels of Europe" (mehr als 1000 Betriebe). Der deutschen Sektion "Histohotels of Germany" gehören jetzt sieben Betriebe an. Das "Märchenhotel" erfülle alle Anforderungen (Individualität, inhabergeführt, lange Geschichte, natürlicher Charme, große Verbindung zur Region etc.) der Gilde. "Es ist ein Stück Heimat, ein Haus mit viel Charme", sagt "Histohotels"-Geschäftsführer Michael Maaß. "Das Hotel besitzt eine Vorreiterrolle in der Region", lobt Albrecht (Industrie- und Handelskammer Trier). Es werde sogar erwogen den Betrieb in die Aktion "Dachmarke Mosel" zu integrieren.

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