Der Forumsplatz ist der Zankapfel

Wird die Güterhalle in Zukunft noch an jugendliche Veranstalter vermietet? Diese Frage stellt sich in Bernkastel-Kues. Der Stadtrat wird sie beantworten müssen. Der Jugendclub Bernkastel möchte die Halle weiter nutzen.

Bernkastel-Kues. (cb) Die Güterhalle in Bernkastel-Kues und der angrenzende Forumsplatz waren am Sonntagmorgen in einem schlechten Zustand - um es milde auszudrücken: Spuren eines Konzertes, das am Vorabend etwa 800 Besucher angezogen hatte. "Schlimmer als am Weinfest", sagt Dieter Denzer, Mitarbeiter des städtischen Bauhofes und Hausmeister der Güterhalle. Das Innenleben der Halle interessierte aber nur am Rande. Wichtiger war der Zustand des Platzes, wo sich zeitweise 250 Personen aufhielten. Schließlich läuft über den eine Straße, die unter anderem von Linienbussen genutzt wird. Und der Platz war am Morgen von Scherben übersät. Polizei und Ordnungsamt entschieden, dass Mitarbeiter des Bauhofes anrücken sollten, um den Platz zu säubern. Drei Männer nebst Fahrzeugen und Geräten übernahmen diese Aufgabe. Die Kosten, zirka 700 Euro, werden dem Jugendclub in Rechnung gestellt. Im Vertrag zwischen der Stadt Bernkastel-Kues und dem Veranstalter, in diesem Fall dem Jugendclub Bernkastel e.V., steht unter anderem, dass unmittelbar nach Ende der Veranstaltung der öffentliche Verkehrsaum sowie die benachbarten Grundstücke zu reinigen sind. Dieter Denzer habe ihnen im Vorfeld mitgeteilt, dass dies bis 14 Uhr am folgenden Tag geschehen könnte, sagt Roman Bastgen, Vorsitzender des Jugendclubs. Dies gelte nur für die Halle, sagt Dieter Denzer. Schließlich sei auch nur die vermietet worden. Aus dem Vertrag ergebe sich aber die sofortige Reinigungspflicht für den Platz, wenn dieser ebenfalls verunreinigt werde.Die Veranstaltung in der Halle sei friedlich verlaufen, sagt Bastgen. Das bestätigt auch Helmut Kaspar, Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues. Dafür hätten Ordner und drei Security-Kräfte gesorgt. Man habe auch verhindert, dass Leute mit Getränken die Halle verlassen hätten und mittendrin auch Flaschen weggeräumt. Als die Veranstaltung vereinbarungsgemäß um 2 Uhr beendet worden sei, hätten sich aber noch Jugendliche auf dem Platz befunden. Und es sei eben nicht zu verhindern, dass bei so vielen Menschen auch Flaschen zu Bruch gehen. Er habe, als Gast, auch schon Veranstaltungen erlebt, zum Beispiel an Fasching, bei denen es draußen viel schlimmer zugegangen sei. Anwohner haben sich in dieser Nacht massiv über Lärm beschwert - nicht über den aus der Halle, sondern vom Außengelände. Im benachbarten "Braustübchen", wollten einige Gäste noch in der Nacht ausziehen. Andere wollten am Morgen zuerst nicht ihre Rechnung bezahlen, berichtet Wirtin Edeltrud Burbach. Die Verwaltung überlegt derzeit, wie in Zukunft bei der Gestattungspraxis vorgegangen wird. "Wir werden dem Stadtrat vorschlagen, akribisch zu prüfen, ob solche Veranstaltungen noch durchgeführt werden können", sagt Büroleiter Heiner Nilles. Helmut Kaspar verlangt vom Ordnungsamt klare Vorgaben über den Ablauf solcher Veranstaltungen, besonders bei der Lärmbelastung. Auch das Jugendparlament hat bereits reagiert. Es mahnt an, dass Verträge genau durchgelesen werden müssen, um auf der sicheren Seite zu sein. Die jungen Parlamentarier hoffen allerdings, dass die Halle auch künftig für Jugendveranstaltungen geöffnet bleibt. Vorsitzender Moritz Bolle: "Wenn es anders kommt, werden wir das Gespräch suchen."

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