Der Hammer fällt elf Mal

Es hätte etwas mehr Zuspruch sein dürfen. Nur elf von 50 Bildern fanden bei einer Auktion neue Besitzer.

Bernkastel-Kues. (cb) "Zum ersten, zum zweiten und zum dritten." Elf Mal nimmt Günter Wagner den bekannten Auktionator-Satz in den Mund und lässt anschließend den Hammer fallen.

Er würde es gerne noch öfter tun, aber das Publikum ist zurückhaltend. Von den 50 Bildern, die in der Güterhalle in Bernkastel-Kues hängen, gehen 39 an ihre Schöpfer zurück.

"Ich würde den Hammer gerne öfter in Anspruch nehmen", wirbt Wagner. Doch obwohl der Einstiegspreis jedes Mal unter dem vom Künstler taxierten Wert liegt, bleibt es ruhig in der Halle.

22 Euro beträgt der Startpreis für das preiswerteste Werk, 1000 Euro für das teuerste.

Die meisten Bilder liegen bei Einstiegspreisen zwischen 50 und 200 Euro. Doch beim Blick ins Publikum muss Wagner meist feststellen: "Ich sehe, dass ich nichts sehe."

"Ich wusste auch nicht, was uns erwartet. Ich bin aber zufrieden", sagt Sandra Heckenberger, Leiterin der Entwicklungsagentur Bernkastel-Kues. Die Entwicklungsagentur hatte die Veranstaltung organisiert. Sie war quasi das Finale der Aktion "Stadtgalerie Bernkastel-Kues". 45 Künstlerinnen und Künstler hatten von Ostern bis Ende Juli ihre Werke in 45 Geschäften und Lokalen der Stadt präsentiert. 25 von ihnen erklärten sich bereit, jeweils zwei der Exponate im Anschluss versteigern zu lassen.

"Es ist ein Anfang. Es soll mehr daraus entstehen", lobt Künstler Fritz Ross, dessen Bild "444 Grad", mit 1000 Euro angesetzt war. "Ich habe nicht erwartet, es zu verkaufen, aber es ist mir den Preis wert", sagt Ross.

Winzer Stefan Fritzen aus Maring-Noviand ersteigert gleich zwei Bilder. Eines zeigt Weinflaschen und trägt den Titel "Flaschenmelancholie". "Das kommt in die Probierstube", erzählt er. Die Idee der Auktion findet er sehr gut. "Perfekt organisiert", lobt er. Nur der Zuspruch könnte größer sein. "Die Leute wissen nicht, was ihnen entgeht", erläutert Fritzens Ehefrau Christine.

Geht es nach Sandra Heckenberger, soll die Partnerschaft zwischen Geschäften, Lokalen und Künstlern fortgesetzt werden. "Die Betriebsinhaber, die ich gefragt habe, sind alle begeistert und wollen das Projekt weiterführen", sagt sie.

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