Der Hannes hielt sein Versprechen

DIERSCHEID. (ger) Das Spiel um die Entstehungsgeschichte vom Dierscheider Hansenkreuz lockte an die 400 Besucher in den kleinen Eifelort. Die Begeisterung über das gelungene Spiel war allenthalben in den Orten der Region zu hören.

Der "Kuhhandel", die erste Szene beim Laienspiel um die Entstehung des Dierscheider Hansenkreuzes, spielte sich an der zum Stall umfunktionierten Bushaltestelle ab. 400 Besucher aus vielen Orten der Region verfolgten das Geschehen um den "Dischenter Hannes". Nach dem erfolgreichen Verkauf seiner Kuh wanderten Darsteller und Besucher zur zweiten Szene an der Grillhütte. Auf dem Weg dorthin konnten Handwerkstraditionen wie Sensenklopfen und Steinmetzkunst bestaunt werden. Später umrahmten Holzfäller mit Trum-Sägen und Äxten den Weg zwischen den Szenen. Zu sehen waren auch die "Dierscheider Kieselklopfer", von denen die Ortsbewohner ihren Spitznamen haben. Bei der als Wirtshaus umfunktionierten Grillhütte wurden die Gäste mit Musik und Gesang empfangen. Der "Dischenter Hannes", dargestellt von Otmar Feider, prahlte mit seinem durch den Kuhverkauf erworbenen Geld. Zwei dunkle Gestalten lauerten ihm beim Heimweg im Wald auf. Die Besucher erlebten die Verfolgung im Wald in der Nähe des Dierscheider Aussichtsturmes, bewusst erheiternd und lustig von den engagierten Bürgern der kleinen Gemeinde dargestellt. Hannes entkam den Räubern. Aber noch war er nicht in Sicherheit. Die letzte Szene am Hansenkreuz auf einer Waldlichtung zeigte den gehetzten Hannes bei seinem Schwur: "Oh lieven Herrgott, wenn dou ma weilen hei helefst, dat de zwien meich nett krenn, da stälen eisch ob der stäl eh Kreiz fier deisch op." Er versteckte sich im Gestrüpp. Die Verfolger fanden ihn nicht. Hannes hielt sein Versprechen. Seit 1702 steht das Hansenkreuz im Dierscheider Wald.

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