Der Herbst lässt grüßen

BERNKASTEL-KUES. Viele Laubbäume im Bereich des Forstamtes Bernkastel haben sich wegen der langen Trockenperiode schon herbstlich verfärbt. Aber auch dem Nadelwald droht Gefahr - durch den Wärme liebenden Borkenkäfer.

Der Jahrhundertsommer sorgt wie in ganz Rheinland-Pfalz so auch im Bereich des Forstamtes Bernkastel, das für die Waldgebiete von Graach bis Trittenheim zuständig ist, für Trockenstress bei den Bäumen. Dabei sind die Waldbereiche oberhalb der Weinberge, der so genannte Schutzwaldgürtel besonders betroffen. "Das sind die trockensten Standorte, weil dort der Fels sehr hoch steht und wenig Boden vorhanden ist", erklärt Franz-Josef Sprute, Leiter des Forstamtes Bernkastel auf TV -Anfrage. Besonders schlimm ist es daher auch im Schutzwaldgürtel oberhalb der Weinberge bei Maring-Noviand, im einstigen Moseltal. Dort reicht der Fels bis weit nach oben. Im "normalen Wald" gibt es eine 30 Zentimeter-Schicht Mutterboden, die die Bäume nützen können. Aber auch dort reagieren die Bäume auf die Trockenheit und werfen ihre Blätter ab. Auch die Eichen entledigen sich schon einen Monat früher ihrer Eicheln. Die herbstliche Verfärbung der Blätter ist mindestens vier bis sechs Wochen früher eingetreten. Angst um die Bestände muss aber laut Forstamtsleiter niemand haben. "Die Knospen sind ausgebildet und die Bäume werden im nächsten Jahr wieder grün, werden aber auch kleinere Blätter ausbilden", weiß Sprute. Zudem sind sie anfälliger gegenüber Krankenheiten. Sollte 2004 wieder ein sehr trockenes Jahr werden, könnte es tatsächlich problematisch werden. Dann hätten die so genannten Schädlinge wie Schmetterlingsraupen, Frostspanner und Eichenwickler ein leichtes Spiel. Aber ein anderer Schädling profitiert schon in diesem Jahr vom heißen, trockenen Sommer - der Borkenkäfer. Der liebt das warme Wetter und trifft auf durch Trockenheit geschwächte Nadelbäume. "Wir haben auf dem Lieserer Plateau schon erhebliche Verluste, der Käfer greift die Fichten an", berichtet Sprute weiter.Borkenkäfer greift Fichten an

Nachdem der Borkenkäfer seine Eier unter der Rinde abgelegt hat, stirbt der Baum zwei Monate später ab. Der Forstamtsleiter schätzt, dass inzwischen 2500 Festmeter Fichte betroffen sind. Das Holz dieser Bäume ist minderwertig und wird auch einen geringeren Preis auf dem Holzmarkt erzielen. "Das ist ein betriebswirtschaftliches Problem für die Kommunen, denn im Forstamt Bernkastel gibt es auschließlich Gemeindewald." Vom Absterben der Nadelbäume könnten die ökologisch wertvolleren Laubbäume profitieren. "Wenn die Bodenbeschaffenheit stimmt, dann wird man im Bereich des Lieserer Plateaus mit Buche aufforsten", sagt Sprute. Da nach wie vor erhöhte Waldbrandgefahr besteht, machen sich Vetreter der Stadt Bernkastel-Kues und des Forstamtes auch Gedanken über das Großfeuerwerk, das beim Weinfest am 6. September, 21 Uhr von der Ruine Burg Landshut gezündet wird. "Durch Raketen und Funkenflug kann es zu einem Waldbrand kommen." Zwar sei es nicht mehr so heiß und morgens liege schon Tau auf Wiesen und Waldböden, aber das Problem werde im Auge behalten. Sprute: "Deshalb hoffen wird, dass es Regen gibt - allerdings vor und nicht während des Weinfestes.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort