Der Krach nervt

KARL. Karl liegt in der Einflugschneise zur Airbase Spangdahlem. Der Fluglärm nervt die Karler. Orts- und VG-Bürgermeister sollen mit der Flugplatzverwaltung über Lösungen für dieses Problem sprechen.

Fluglärm ist in Karl schon seit langem ein Thema. Doch für viele Bürger wird es langsam unerträglich. Karls Bürgermeister Heinz Lukas sagt: "Seit die Transportmaschinen auf der Base landen, haben die Flugbewegungen ganz stark zugenommen. Am laufenden Band gibt es jetzt auch Nachtflüge." Und noch etwas kann Lukas nicht verstehen: "Ist es nötig, dass die so tief über den Ort fliegen?" Viele der 250 Einwohner von Karl sind vom Fluglärm genervt, zuletzt wurde das Thema deshalb auch im Ortsgemeinderat diskutiert. Nun soll es wenigstens Gespräche geben. VG-Bürgermeister Wolfgang Schmitz bot an, zusammen mit dem Ortsbürgermeister bei der Flugplatzverwaltung in Spangdahlem vorstellig zu werden. Die Klagen und Beschwerden der Karler sollen dann übermittelt werden. Der Karler Rat stimmte zu. Doch bislang kam noch kein Termin zustande. Schmitz: "Ich werde noch in diesem Monat versuchen, einen Termin zu bekommen. Fluglärm ist ein Riesen-Thema." Doch all zu viele Hoffnungen hat Schmitz nicht. "Ich glaube nicht, dass sich hier von heute auf morgen etwas ändern lässt. Doch vielleicht finden wir eine verträglichere Lösung." Eine verträglichere Lösung wäre für Lukas beispielsweise eine leichte Verschiebung der Flugroute. Doch die Frage ist: wohin? Im Norden liegt die Stadt Manderscheid mit 1500 Einwohnern, im Süden Großlittgen mit 1200 Bürgern. Ob ein kleiner Ort wie Karl da eine Chance hat? Lukas weist daraufhin, dass Karl noch nicht mal in einer Lärmschutzzone liegt. "Früher waren wir in der Schutzzone 2, doch die wurde ersatzlos gestrichen. Wir haben Anspruch auf nix." Und das obwohl selbst Binsfelder sagen würden, dass es in Karl schlimmer sei als bei ihnen zu Hause. In Binsfeld wurde entschädigt - wenn auch sehr unterschiedlich und zum Teil nur nach langen Gerichtsverfahren. Doch beim Thema Fluglärm zählen keine Empfindungen, Fakten müssen her. Und die gibt es für Karl anscheinend nicht. Ortsbürgermeister Lukas: "Hier wurde noch nie gemessen, der Lärm für Karl wurde immer nur errechnet. Die Angaben der Base stimmen aber nicht mit der Wirklichkeit überein." Doch bevor die Karler sich über Messungen Gedanken machen, wollen sie laut Lukas erstmal abwarten, was bei dem Gespräch mit der Flugplatzverwaltung herauskommt.

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