So ganz allein den Hof zu bewirtschaften, nur mit Hilfe des Knechtes Hubert - das kann doch nicht das Wahre für eine Frau wie Rosi sein. Das jedenfalls findet ihre Schwester Anni, die zu Besuch auf dem Hof ist. Lange weg vom Dorf hat Anni sogar das Platt schwätzen verlernt und versucht nun ihre Schwester zu überreden, sich einen Mann zu suchen.Stöckelschuh zur Arbeitskluft

Die Zuschauer rund um die Bühne auf dem Dreiser Dorfplatz amüsierten sich köstlich bei den lustigen und dramatischen Situationen der Komödie. Nicht vorstellbar, dass die herbe Rosi und der nachlässig gekleidete Hubert vielleicht doch mal ein Paar werden könnten, aber wer weiß... Große Heiterkeit kam vor allem in der Szene auf, als Rosi sich den String-Tanga ihrer Schwester über die Arbeitshose zog, dazu einen Stretchmini und Stöckelschuhe und damit Walzer tanzte. Die sechs Akteure, die in drei Monaten das Stück einstudiert hatten, erhielten für ihre Darbietungen verdienten Applaus. Auch die Atmosphäre auf dem Krautwischfest stimmte. Die Zuschauer saßen nicht nur frontal, sondern auch seitlich an der Bühne und kaum ein Platz war unbesetzt. Mit dem Theaterstück hatte Manfred Zimmer, der das Stück mit den Schauspielern einstudiert hatte, eine alte Dreiser Tradition wiederbelebt. Schon früher gab es eine Theatergruppe in der Gemeinde, die aber viele Jahre lang nicht aktiv war. Insgesamt feierten die Dreiser vier Tage lang. Es wurden eifrig Krautwische gebunden. Nichts schlimmes kann den Dreisern nun eigentlich noch passieren, denn es soll so ein Kräuterstrauß doch böse Dinge abwehren, heißt es.