Der Litziger Brunnen sprudelt wieder

TRABEN-TRARBACH. (gkb) Der Brunnen im Traben-Trarbacher Stadtteil Litzig sprudelt wieder, und der neu gestaltete Platz "drumherum" lädt ein zum Verweilen und Verschnaufen. Mit einer fröhlichen Feier und vielen Bürgern wurde der Mittelpunkt des Stadtteils jetzt von Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus eingeweiht.

Richtig "wild" sah die Baustelle noch vor einem halben Jahr aus, als die Litziger Bürgergesellschaft das Projekt in Angriff genommen hatte (der TV berichtete). Eine riesige Pappel musste fallen, ihr Wurzelwerk entfernt werden. Wo der 1909 von Steinmetzmeister Bernhard Wendhut (1875-1944) geschaffene Brunnen stand, gähnte ein zwei Meter tiefes Loch. Eine Bodenplatte wurde gegossen, Strom- und Wasseranschlüsse gelegt. Wenig einladend wirkte die Baustelle, und umso schöner präsentiert sich nun das Ergebnis. Steinmetz- und Bildhauermeister Ulrich Wendhut hat die Arbeit seines Großvaters sorgsam restauriert und ihr mit einem zartgelben Anstrich eine freundliche Farbe verliehen. Martin Knod, einstmals Vorsitzender der Litziger Bürgergesellschaft, stand damals Modell und war 1909 von Meister Wendhut in Sandstein gemeißelt worden. Sein Blick ist nachdenklich, und der Fischkopf in seinen Händen hatte schon lange eine trockene Kehle, weil das Wasser abgestellt worden war. Max Knod, heute Erster Vorsitzender der Litziger Bürgergesellschaft, trug vor zwei Jahren der Bürgermeister-Kandidatin Heide Pönnighaus sein Anliegen vor, und sie versprach, den Brunnen wieder zum Laufen zu bringen, wenn sie die Wahl gewinnen sollte. Das war ein Wort, und als Heide Pönnighaus 2004 zur Stadtbürgermeisterin gewählt worden war, konnte die Planung beginnen. Unter der Erde und über der Erde gab es viel zu tun, dazu kamen zahlreiche Vorschriften, die es einzuhalten galt. Einst wurde der Brunnen von Quellwasser gespeist, das ungenutzt versickerte; jetzt sorgt eine Umwälzpumpe dafür, dass kein kostbares Nass verschwendet wird. Viele Firmen kamen der Litziger Bürgergesellschaft bei den Arbeiten entgegen. Nichtsdestotrotz investierte der Verein einen gehörigen Batzen Geld in die Verschönerung des Stadtteils. Die Stadtbürgermeisterin beglückwünschte denn auch die Litziger bei der Einweihung des neuen Brunnenplatzes zu ihrem "intakten Gemeinwesen". Wenn in der Stadt neue Brunnen errichtet würden, müssten auch die historischen wieder sprudeln, merkte sie an. Ein neues Straßenschild, das von Verbandsgemeinde-Bürgermeister Ulrich K. Weisgerber enthüllt wurde, weist jetzt auf den "Litziger Brunnen-Platz" hin. Das Wasser plätschert nun wieder munter aus dem Fischkopf, der schmucke Brunnen war von Groß und Klein umlagert und ist ein echter Blickfang geworden. Eine nette Geste trug sich am Rande zu: Edith Schwenzel legte einen Blumenstrauße am Brunnen nieder. Ihr Großvater Martin Knod war es, der einst Bildhauermeister Bernhard Wendhut Modell für die Brunnenfigur stand.

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