"Der Moselparkplatz sieht wirklich schrecklich aus"

Bernkastel-Kues · Eine Überdachung für den Moselparkplatz oder mehr Sauberkeit in der Altstadt: Das sind nur zwei der Ideen, die Anwohner beim Ideen-Workshop im Rahmen des Bernkasteler Stadtentwicklungsprogramms präsentiert haben.

Bernkastel-Kues. Jetzt ist Paul Adams an der Reihe. Vor ihm auf dem Tisch liegt ein Stadtplan von Bernkastel. Mit dem Zeigefinger fährt er über den Moselparkplatz. "Die Fläche hier unten", sagt Adams, "die sieht einfach schrecklich aus. Meine Idee wäre, die Hälfte des Parkplatzes in einen Park umzugestalten, durch den auch der Radweg führt." Auf dem Stuhl neben Paul Adams sitzt Detlev Roegler. Auch ihn stört der derzeitige Anblick der Fläche. Doch er hat einen anderen Plan. "Ich schlage vor, dass der Parkplatz bis zum Moselufer mit einem begehbaren Gitterrost überdacht wird." Roegler sieht darin zwei Vorteile: "Die Autos sind auf den ersten Blick verschwunden und die Touristen können bis vorne ans Ufer spazieren."

Detlev Roegler und Paul Adams lassen ihren Ideen zur Umgestaltung der Bernkasteler Altstadt am Mittwochabend freien Lauf. Das ist auch so gewollt. Denn gemeinsam mit 54 anderen Bürgern aus der Moselstadt sind die beiden zu einem dreistündigen Workshop in die Kueser Güterhalle gekommen. Die Veranstaltung ist Teil des Stadtentwicklungsprogramms "Historische Stadtbereiche - Städtebaulicher Denkmalschutz" für das Bund und Land der Stadt in den nächsten zwölf bis 15 Jahren nach derzeitigen Planungen rund 3,5 Millionen Euro bereitstellen - genau genommen übernehmen Bund und Land 75 Prozent der Summe, die restlichen 25 Prozent zahlt die Stadt. Voraussetzung für die Förderung ist allerdings, dass die Ideen der Bürger mit berücksichtigt werden. Fachlich korrekt ausgedrückt heißt das: Um das Geld zu erhalten, muss ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (Isek) erstellt werden - das hat die Deutsche Stadt und Entwicklungsgesellschaft (DSK) und das Architekturbüro Berdi übernommen.

Um die Ideen der Anwohner zu sammeln, haben Stadt, DSK und Architekturbüro Berdi daher zum Workshop eingeladen. An fünf Thementischen können die Bürger ihre Vorschläge besprechen. Im Anschluss werden die Ideen dem Plenum vorgestellt. Am Thementisch "Bewahrung der Altstadt" hat Klaus-Jürgen Ehlenz Platz genommen. Er berichtet: "In unserer Gruppe wurde immer wieder das Thema mangelnde Sauberkeit genannt: Denn abseits der Hauptstraßen gibt es in der Altstadt viele kleine Nebengassen, die unansehnlich und schmutzig sind." Zudem wünschten sich einige Altstadtbewohner Infotafeln vor den Häusern, so Ehlenz.
Stadtbürgermeister Wolfgang Port zeigt sich nach Ende der Veranstaltung zufrieden: "Wir werden die Ideen prüfen und in das Isek einarbeiten." Anfang Oktober soll bekannt gegeben werden, welche Ideen wann, und in welcher Form, umgesetzt werden können.Extra

Die meist genannten Vorschläge drehten sich laut Gero Seidler (DSK) um die Umgestaltung des Moselufers: "Insgesamt", so Seidler, "könnte durch ein Parkleitsystem unnötiger Parksuchverkehr verhindert und somit die Verkehrsbelastung reduziert werden." Anregungen für die Fortbewegung innerhalb der Stadt sei zudem ein E-Bike-Verleih gewesen. "Die Teilnehmer wünschten sich zudem Investitionserleichterungen, um zum Erhalt des Stadtbildes beitragen zu können." mfr

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