Der Nachwuchs braucht Räume

In Bernkastel-Kues und Zeltingen-Rachtig werden Jugendräume gesucht. In Zeltingen-Rachtig gibt es voraussichtlich eine Übergangslösung, in der Stadt gestaltet sich die Situation schwieriger.

Zeltingen-Rachtig/Bernkastel-Kues. Die beiden größten Orte der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, Zeltingen-Rachtig und die Stadt Bernkastel-Kues, verfügen über eine relativ intakte Infrastruktur. Etwas fehlt aber: Jugendräume.

Deshalb hat sich der im November 2008 gewählte Zeltingen-Rachtiger Jugendgemeinderat die Schaffung solcher Räume als oberstes Ziel gesetzt. Immerhin gibt es in dem Ort etwa 240 Jugendliche zwischen 14 und 22 Jahren. Das Hauptproblem: Es gibt keine geeigneten Räumlichkeiten.

Deshalb wird nach einer Übergangslösung gesucht. Ins Auge gefasst ist das Pfarrhaus, das nach dem Weggang des Pastors leer steht. Das Jugendparlament wird einen entsprechenden Antrag an den Verwaltungsrat der Pfarrei St. Stephanus stellen. Von dort kommen bereits positive Signale. "Wir würden uns freuen, wenn die Jugendlichen da reingehen", sagt der stellvertretende Verwaltungsrats-Vorsitzende Franz-Leo Nicolay. Einem Gespräch, bei dem ein Konzept vorgelegt werden sollte, sehe er optimistisch entgegen.

Wichtig, so Jugendgemeinderats-Vorsitzender Jonas Werland, seien Öffnungszeiten, die sich nicht auf ein paar Stunden beschränken. Die Aufsicht müssten sich die Jung-Parlamentarier aufteilen. Werland: "Das darf nicht an einer Person hängen."

Ortsbürgermeister Manfred Kappes möchte eine längerfristige Planung. Es sei zu erwarten, dass das Pfarrhaus irgendwann verkauft wird. Das schließt auch Franz-Leo Nicolay nicht aus. Konkrete Pläne gebe es aber noch nicht.

Mittelfristig wird überlegt, im Bereich der Schule Räumlichkeiten zu schaffen. Kappes: "Dafür sind ein Konzept und viel Eigenleistung notwendig."

Normale Jugendräume sind in Bernkastel-Kues nicht gefragt. "Das funktioniert wegen der Vielfalt der Gruppen nicht", sagt Sven Eisenkrämer, der Vorsitzende des Jugendparlaments der VG Bernkastel-Kues. Der Wunsch geht hin zu einem "Haus der Jugend" mit hauptamtlicher Betreuung. Eisenkrämer weiß um die finanziellen Dimensionen. "In ein, zwei Jahren ist so etwas nicht umzusetzen." Es sei aber wichtig, das Thema anzugehen.

Die Finanzierung ist auch für Stadtbürgermeister Wolfgang Port das größte Problem. Der laufende Betrieb koste bestimmt 150 000 Euro im Jahr. Der Stadtrat wird sich am 15. Dezember mit dem Thema beschäftigen. Wahrscheinlich, so Port, werde sich ein Arbeitskreis gründen, der sich mit der weiteren Planung und der Umsetzung beschäftige.

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