Der Rabe fliegt schon lange umher

BERNKASTEL-KUES. (cb) Am 11. 11. beginnt die närrische Session. Zwei Tage später bitten die Narren aus Bernkastel-Kues zur Geburtstagsgala.

Fastnacht ist im kommenden Jahr sehr früh. Der Rosenmontag fällt bereits auf den 7. Februar. Diese Terminierung ist aber nicht der Grund dafür, dass der Karnevalsverein "Huckebein" Bernkastel-Kues bereits für kommenden Samstag zur Kappensitzung lädt. Wer weiß, dass der Verein 1879 gegründet wurde, ahnt den Grund: Die Narrenzunft besteht seit 125 Jahren. Und deshalb geht am Samstag, 13. November, ab 20.11 Uhr in der Mosellandhalle eine Jubiläumskappensitzung über die Bühne. Außerdem werden an diesem Abend die alten Prinzenpaare (Erwachsene und Kinder) verabschiedet und die neuen Regenten vorgestellt. "Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe", sagt Schriftführer Otto Oster. Das Programm (Vorträge, Showtanz, Gesang) übernehmen Huckebein-Aktive und Akteure der Gastvereine aus Lieser, Monzelfeld, Wehlen, Maring-Noviand und Piesport. "Die Sitzungspräsidenten dieser Vereine werden auch im Elferrat sitzen", erläutert Otto Oster. Durch das Programm führt Huckebein-Sitzungspräsident Eric Achtermann. Auf der Bühne stehen unter anderem die "Stockveel" aus Monzelfeld, die für ihren a-capella-Gesang bekannt sind. Der Verein wurde 1879 als Bernkasteler Carnevals-Gesellschaft Huckebein gegründet. Vereinsmaskottchen war der Rabe "Huckebein". Im gleichen Jahr fanden unter anderem bereits ein großer Rosenmontagszug (120 kostümierte Personen, Pferde, Ochsen und Wagen) und einen Tag später eine närrische Kappenfahrt statt. Die Narren haben im Laufe der Zeit einiges erlebt. 1910 beispielsweise durften kostümierte Narren nur mit Genehmigung und nach Zahlung einer "Maskengebühr" von 50 Pfennigen maskiert auf die Straße gehen. 1954 stieg der Verein nach den Kriegswirren quasi wieder aus den Ruinen auf. Mehrere städtische Vereine sorgten für die Wiederbelebung. In den 60er Jahren gab es dann einige Querelen, die dazu führten, dass das Geschehen wieder eine Zeitlang ruhte. Erst 1981 wurde der alte Vereinsname wieder ausgegraben Es gab auch Versuche, wieder einen Umzug zu organisieren. Sie waren erst von keinem dauerhaften Erfolg gekrönt (fehlende Mittel, fehlende Bereitschaft von Vereinen). Seit 1997 läuft der Zug, unter Federführung der "Interessengemeinschaft Karnevalsumzug", wieder jeweils am Fastnachtssamstag. Karten zum Preis von zehn Euro gibt es im Mosel-Gäste-Zentrum und, falls noch vorhanden, an der Abendkasse.

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