Der Spaß am Sport schlägt die Stoppuhr

Einen gesunden Ehrgeiz bringen die Teilnehmer des Zeller Adventslaufes mit. Vielen geht es jedoch nicht um die beste Zeit. Das Rennen lebt von einer tollen Atmosphäre - auf und an der Strecke.

 Sportlichen Schrittes mitten durch die Zeller Altstadt: Die Teilnehmer des Adventslaufes genießen jeden Meter, den sie in weihnachtlich geschmückter Umgebung zurücklegen, angefeuert von vielen Zuschauern. Foto: Hans Uhrmacher

Sportlichen Schrittes mitten durch die Zeller Altstadt: Die Teilnehmer des Adventslaufes genießen jeden Meter, den sie in weihnachtlich geschmückter Umgebung zurücklegen, angefeuert von vielen Zuschauern. Foto: Hans Uhrmacher

Zell. Der nun schon zum fünften Mal in Folge ausgetragene Adventslauf durch die Zeller Altstadt hat sich mittlerweile zu einem beliebten Treff begeisterter Freizeitsportler aller Altersklassen entwickelt. Mit 440 Startern meldeten die Veranstalter, der Ruderverein Zell und der TSV Bullay/Alf, Rekordbeteiligung. Mehrere Hundert Zuschauer feuerten vom Streckenrand aus die Athleten lautstark an. Diese zeigten bei frostigen Temperaturen Höchstleistungen.

Dabei sein - an Papas Hand



Die Teilnehmerliste reichte vom Bambino über nationale und internationale Spitzensportler bis zum Senior jenseits der 70. Julian Bauer war mit gerade einmal zwei Jahren der jüngste Starter, der die 200 Meter bis ins Ziel sowohl an der Hand als auch auf dem Arm seines Vaters Christian sicher zurücklegte. Der 76 Jahre alte Wolfgang Koppatsch aus St. Augustin war der älteste Aktive. In seiner Altersklasse M 70 war der überaus erfolgreiche Sportler nicht zu schlagen. Manch jüngerer Starter staunte über Koppatschs Leistung über 5000 Meter. Seine Zeit lag unter 20 Minuten.

Doch nicht die Zeiten bestimmten das Interesse der vielen Teilnehmer, sondern der Spaßfaktor. Jeder Athlet absolvierte den vorgegebenen Rundkurs entsprechend seinen individuellen Möglichkeiten. "Das zeichnet den Lauf aus. Es kann jeder mitmachen. Für mich ist es Spaß und Vergnügen pur", freute sich Zells Pfarrer Paul Diederichs, der nicht nur in der Staffel der "flotten Pilger", sondern auch im "Genießerlauf" über 5000 Meter bis an seine sportlichen Leistungsgrenzen ging.

Seit August liefen die Planungen für den Adventslauf. Paul Hammes vom Organisationsteam: "Ohne das Sponsoring der Raiffeisenbank Zeller Land wäre der Wettbewerb in dieser Größenordnung nicht möglich." Schon am frühen Sonntagmorgen waren 50 freiwillige Helfer an der Strecke mit den Vorbereitungen für den Lauf beschäftigt. Streckenposten, -sicherung, Absperrung, Zielrichter, Zeitnahme, Registrierung der Teilnehmer, Ausgabe der Startnummern, Bedienen an den Getränke- und Essensständen, Streckensprecher - Aufgaben gab es genug. "Die Logistik ist enorm und verlangt ein hohes Maß an Disziplin", sagte Hammes und lobte das Engagement aller Einsatzkräfte. "Wenn man die Resonanz sieht, macht es auch Spaß, sich in den Dienst des Vereins zu stellen."

Lange Anfahrtswege nehmen die Sportler für den Zeller Adventslauf gerne in Kauf. Sogar ein Kenianer war am Start. Und Al fred Greis kam aus dem 180 Kilometer entfernten Siegerland nach Zell: "Ich bin am Samstag angereist. Auf die Veranstaltung wurde ich über eine Sportzeitung und einen von mir angeforderten Zeller Tourist-Prospekt aufmerksam." Der 70-Jährige fügte hinzu: "Ich habe mich mit der Strecke vertraut gemacht und finde es super, mitten in einer Kleinstadt laufen zu können." Greis ging in der Altersklasse M 70 über 5000 Meter an den Start.

Die Stimmung unter den dicht an dicht stehenden Zuschauern an der Strecke war fantastisch. Ein besonderes Flair vermittelte dabei die weihnachtlich geschmückte Altstadt. Stadtbürgermeister Jürgen Bamberg sagte: "Ich kann dem Ausrichter nur meine Hochachtung aussprechen. Der Bekanntheitsgrad unseres Städtchens wird durch den Adventslauf weiter zunehmen."

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