Der Zuschlag gibt Sicherheit

Das Krankenhaus in Bernkastel-Kues bekommt mit der Palliativstation und dem Schmerztherapie-Zentrum weitere Alleinstellungsmerkmale. Das lässt so manche Diskussion verstummen.

Bernkastel-Kues. So schnell ändern sich Gemütsverfassungen: Vorige Woche, in der Sitzung des Verbandsgemeinderates Bernkastel-Kues, machte noch die Klage die Runde, dass von einer Palliativstation für das Krankenhaus in Bernkastel-Kues wohl "keine Rede mehr sei". Postwendend, weil am Dienstag die Entscheidung anstand, erneuerte Bürgermeister Ulf Hangert bei Gesundheitsministerin Malu Dreyer den Antrag für eine Palliativstation. Und nun ist der Pessimismus der Freude gewichen.

Die Klinik in Bernkastel-Kues, Teil des Verbundkrankenhauses Bernkastel-Wittlich, erhält nicht nur eine Palliativstation, sondern auch ein Zentrum für Schmerztherapie (TV vom 6. November). "Ich freue mich, dass sich Mühe und Arbeit, auch die des Verbandsgemeinderates, gelohnt haben", sagte Bürgermeister Ulf Hangert, als er vom TV die frohe Kunde erfuhr. Hangert sprach von einem "wichtigen Zeichen für die Menschen in der Region".

In der Palliativstation (vier Betten) sollen Menschen mit unheilbaren Krankheiten medizinisch so eingestellt werden, dass sie möglichst schmerzfrei sind und dann zuhause ambulant von den gleichen Ärzten und Pflegern behandelt werden können. Die pflegenden Angehörigen sollen ebenfalls in die Therapie im Krankenhaus einbezogen werden.

Für die Schmerztherapie werden sechs Betten zur Verfügung stehen. Dort sollen Patienten mit chronischen Schmerzen von Experten verschiedener Fachrichtungen und mithilfe des Einsatzes verschiedener Techniken behandelt werden.

Die Palliativ- und Schmerzversorgung der Menschen in der Region werde damit verbessert, sagte Gesundheitsministerin Malu Dreyer.

Das sieht die caritas trägergesellschaft trier (ttt), Träger des Verbundkrankenhauses, genauso. "Das gibt Sicherheit und rundet unsere konzeptionellen Vorstellungen ab", sagte der stellvertretende Vorstands-Vorsitzende, Burkhard Nauroth. Das Angebot werde "zeitnah" umgesetzt, kündigte er im Gespräch mit dem TV an.

Nauroth hofft, dass es in absehbarer Zeit weitere gute Nachrichten für Bernkastel-Kues gibt. Wie mehrfach berichtet, soll die Psychiatrie wegen Platzproblemen von Wittlich nach Bernkastel-Kues verlagert werden. Dafür ist ein Neubau erforderlich. Die Gespräche seinen auf einem guten Weg, berichtete Nauroth.

Meinung

Für die Zukunft gewappnet

Zwei Krankenhäuser sind für den von der Fläche her großen Kreis Bernkastel-Wittlich kein Luxus. Eine Bestandsgarantie auf immer und ewig ist das aber nicht. Dafür spielt im Gesundheitswesen das Geld leider eine viel zu große Rolle. Deshalb ist es logisch, dass sich die miteinander verbundenen Krankenhäuser in Wittlich und Bernkastel-Kues positionieren und für die Zukunft wappnen. In Wittlich wird beispielsweise die Bettenzahl in der Intensivstation und in der Stroke Unit (Schlaganfall-Behandlung) erhöht, Bernkastel-Kues bekommt eine Palliativstation und ein Schmerztherapie-Zentrum. Natürlich werden manche Wege weiter, weil beispielsweise stationäre und ambulante Chirurgie nicht an beiden Standorten angeboten werden. Anders wäre es einfacher, aber man muss dies leider in Kauf nehmen. Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach. c.beckmann@volksfreund.de

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