Der erste Eindruck – fantastisch

BERNKASTEL-KUES/WEHLEN. Die Jungweinprobe im historischen Speicher des Weinguts S.A. Prüm lockte auch bei ihrer 14. Auflage mehr als 400 Besucher aus dem In- und Ausland an.

 Die Jungweinprobe Jahrgang 2006 im historischen Speicher im Weingut S.A. Prüm war auch für die Weinkenner und -genießer Claudia Pohl, Frank de Boer, Frank Erbes, Achim Stroh und Ulrike Erbes sichtlich ein Genuss. TV-Foto: Marita Blahak

Die Jungweinprobe Jahrgang 2006 im historischen Speicher im Weingut S.A. Prüm war auch für die Weinkenner und -genießer Claudia Pohl, Frank de Boer, Frank Erbes, Achim Stroh und Ulrike Erbes sichtlich ein Genuss. TV-Foto: Marita Blahak

Weinliebhaber und -kenner, Gastronomen, Hoteliers und Fachjournalisten ließen sich das erste Kennenlernen des 2006er-Jahrgangs aus 14 Top-Weingütern nicht entgehen. Für die kleine Stärkung zwischen dem Probieren sorgte die Küchenbrigade des Restaurants Rotisserie Royale aus Bernkastel-Kues. Stell' dir vor, es ist Jungweinprobe in Wehlen - und jeder geht hin. Zwar nicht jeder, aber doch immer mehr finden den Weg im zeitigen Frühjahr nach Wehlen, um in gemütlicher "Speicheratmosphäre" die genussvolle und spannende Rundreise durch die Palette von Jungweinen aus 14 renommierten Weingütern der Umgebung anzutreten. Gäste aus Norwegen und Korea

"Sehr gut, übertrifft in seiner hohen Qualität alle anfänglichen Prognosen", das waren nur einige der Prädikate, die die Runde im stets prall gefüllten Probiersaal machten. "Der Wein macht einfach Lust auf mehr", bekundete eine Gruppe junger Weinliebhaber, die sich mit Glas und Weinliste auf die spannende Reise von Weingut zu Weingut machte. "Der Jahrgang hat sich vorzüglich entwickelt", bekräftigt Franziska Jungbluth, und dem kann ihr Sohn Wolfram nur zustimmen. Diese frühe Probe des Neuen erfreut sich wachsender Beliebtheit und zieht immer mehr Interessierte von weit her in den kleinen Moselort. Erstaunlich war auch die hohe Zahl der jungen Besucher - was vielleicht auch den steigenden Trend zum deutschen Wein und zum Riesling deutlich machte. Die Weingüter präsentierten Rieslinge aller Qualitätstufen - von QbA bis zur Auslese - mit Restzuckergehalten, die trocken, feinherb und halbtrocken bis edelsüß entsprechen. Nicht nur Hausherr Raimund Prüm ist voll des Lobes für den 2006er-Jahrgang. Ein traumhaft "schöner" Wein, der allerdings nur durch starke Selektierung bei der Lese erzielt wurde. Somit betrug die Erntemenge 2006 auch nur die Hälfte und weniger als in anderen Jahren. Prüms Charakteristik des Neuen: sehr aromareich aufgrund der Sonnen- und Regenenergie, reiche Mineralität, "unheimliche Tiefe", komplex, ausgewogen, feinste Strukturen, elegant und filigran - kurz: "ein Wein, in dem Leben ist". In manchen Betrieben sei der 2006er schon ausverkauft. Hotelier und Gastronom Dieter Kettermann macht Vergleichsproben, um früh zu ordern. "Der Gast ist sehr ungeduldig und will im Frühjahr schon den Neuen trinken", erklärt er. Angetan vom neuen Jahrgang sind auch Ivar Ketilsson, Jon Tojen und Arnstein Auraen aus Norwegen: ein wunderbarer Wein in hoher Qualität. "Die Rieslinge der Mittelmosel haben in den letzten Jahren sehr an Popularität in Norwegen gewonnen", sagt der Weinjournalist Ketilsson. "Vor zehn Jahren konnten sie kaum einen bei uns kaufen, heute hat er seinen festen Platz in den besten Gourmet-Restaurants." Student Mansoo Hwang aus Korea ist nicht das erste Mal bei der Jungweinprobe. Die Möglichkeit der Vergleichsproben sei fantastisch, und der Trierer Student plant, künftig im Bereich "Weinberatung" auch in seinem Heimatland den deutschen Wein, insbesondere den Moselriesling bekannter zu machen.

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