Der geniale Oskar-Trick

Ja, ja, der Oskar ist schon phänomenal: Der muss gar nicht da sein und sorgt trotzdem für Wallung, weil er für den Fall, dass er gekommen wäre, nicht offiziell hätte begrüßt werden dürfen. Wilma glaubt ja, dass er davon gewusst hat und deshalb nicht nach Wittlich gekommen ist.

Das würde ich zwar nicht verstehen, weil so eine Begrüßung vom Kulturamtsleiter ja doch was ist, auf das man leicht verzichten kann, wenn man nicht krankhaft eitel ist. Die Theorie meiner Frau hat mich aber auf eine Idee gebracht: Wir werden es künftig genau so machen. Wenn beispielsweise wieder mal Wilmas Cousine Gerda mit Mann und drei Kindern am Sonntag zum Kaffee bei uns vorbei kommen will - die redet mindestens soviel wie Oskar und, was die sagt, regt mich mindestens genauso auf, mal ganz abgesehen davon, dass das Fremdarbeiter-Geschwätz von dem Saarländer im Vergleich zu den Ansichten von ihrem Mann eine Auszeichnung für Toleranz verdient hätte. Also: Wenn die nächstes Mal zu uns kommen wollen, werde ich Wilma einfach untersagen, ihre Cousine offiziell zu begrüßen, und hoffen, dass die Verwandtschaft bleibt, wo der Pfeffer wächst. Nur eine Begründung müsste mir noch einfallen. Aber ich werd' mir da schon was ausdenken, was genauso überzeugend ist, wie das Argument, es sei Wahlkampf, obwohl noch gar nicht feststeht, ob überhaupt gewählt wird. Bis dann, Euer

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