Der "gute Mann" wird 75

BERNKASTEL-KUES. Der Rektor des Cusanustiftes, Professor Alfons Bechtel, feierte im Kreise von Familie, Freunden und Weggefährten sowie Vertretern von Verwaltungsrat, Stadt und Kirche seinen 75. Geburtstag.

Der Verwaltungsrat des Stiftes hatte zu diesen "Stunden der Begegnung" eingeladen. Redner und Gratulanten gaben Einblicke in die vielfältige Tätigkeit Bechtels als Theologe und Philosoph, Priester, Jugendseelsorger, Lehrer und Professor sowie als "guter Mann" des Stiftes. Seit Mai 2001 bekleidet Alfons Bechtel das Rektor-Amt des St.-Nikolaus-Hospitales. "In diesen fünf Jahren ist viel geschehen", unterstrich Vorsitzender Karl-Heinz Seidel mit Blick auf Bechtels Einsatz. Sei es die Gartenanlage, die es in Ordnung zu bringen galt, die Instandsetzung der alten Chorgewänder aus der Renaissance- und Barockzeit, seine Unterstützung bei dem Wunsch des Stiftes, in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen zu werden, die umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen, die Realisierung des Projektes Buchpatenschaft/Handschriftenrestaurierung oder die (Seel)Sorge um die Bewohner des Altenheimes - Alfons Bechtel habe vieles bewirkt. Er sei dem Bild des "vir bonus" - des "guten Mannes" -, wie der Rektor in der Stiftungsurkunde von 1458 genannt wird, in jeder Hinsicht gerecht geworden, betonte Professor Klaus Kremer von der Cusanus-Gesellschaft. Die Vita des Jubilars Alfons Bechtel, der 1931 im saarländischen Schwarzenholz geboren und nach dem Studium der Philosophie und Theologie im Jahre 1963 zum Priester geweiht wurde, bezeugt Bechtels engagierte Arbeit mit Jugendlichen, Studenten, Erwachsenen und Fachkollegen. Persönliche Erinnerungen von ehemaligen Weggefährten machten die Runde. Da war die Rede von Bechtel, der als "Mensch, Lehrer und Seelsorger" in vielen Bereichen erfolgreich wirkte. "Er hörte stets hin, die Meinung aller, vom Jugendlichen und Studenten über das Hausmeisterehepaar bis hin zum Professor, war ihm wichtig", unterstrich Hans Scholten. Bechtel habe in kleinen Schritten Großes bewirkt, er habe sich bewährt als Mensch und als Priester", ergänzte Johann Weber. Dass Bechtel eine besondere Gabe habe, mit anderen ins Gespräch zu kommen, macht er auch im Umgang mit den alten Menschen im Hospital tagtäglich deutlich. In seiner Dankesrede stellte er die Altersseelsorge als einen besonderen Bereich heraus, den er als nunmehr selbst "alter Mensch" kennen und schätzen gelernt habe. Mehr als 60 Menschen von 51 bis 99 Jahren leben im Altenheim. "Das Befinden jedes einzelnen ist meine Frage", erklärt Bechtel im TV-Gespräch. Die beiden Partner, das Stift und die Caritas-Trägergesellschaft Trier (ctt) als Pächterin der Altenpflege, brauchen ein gutes Miteinander, betont Bechtel. Ein "kirchliches Haus" zu sein, bedeute für ihn - ganz im Sinne des Stifters Cusanus - die individuelle Freiheit auf Selbstgestaltung zu gewähren sowie Barmherzigkeit im Umgang mit den Bewohnern zu leben. Die wöchentlichen Besuche bei jedem einzelnen sind für ihn selbstverständlich. "Und es ist uns in den letzten Jahren gelungen, das Haus immer mehr nach außen zu öffnen", nennt Bechtel einen wichtigen Aspekt. Die Harfenistin Judith Scholten aus Dormagen umrahmte die Geburtstagsfeier im Stift.

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