"Der liebe Gott hat ihn so hergestellt"

WITTLICH-LÜXEM. Da , wo hunderte Osterglocken blühen, leben auch echte Osterhasen-Experten. Deshalb hat sich der TV nach Lüxem auf den Weg gemacht, wo ihm die Kinder allerhand über den berühmten Herrn Langohr verraten haben.

 Ein großes Fest für die Kinder ist Ostern. Diese Freunde des berühmten Osterhasen freuen sich riesig auf die Eiersuche.Foto: Sonja Sünnen

Ein großes Fest für die Kinder ist Ostern. Diese Freunde des berühmten Osterhasen freuen sich riesig auf die Eiersuche.Foto: Sonja Sünnen

Von der Deckebaumeln kleine Ostereier, riesengroße gemalte Exemplare leuchtenvon einem Plakat und Möhrenbilder schmücken eine Wand. Ganz klar,hier leben Freunde eines außergewöhnlichen Tieres, das jeder alsden Osterhasen kennt. Aber wie gut kennt man ihn wirklich? Werweiß schon, dass er gerne Möhrensaft und Leitungswasser trinkt,aber keinen Alkohol? Keine Schuhe, keine Mütze trägt er jedenfalls, denn: "Der hat ja Fell an!" Das rufen die jungen Damen und Herren gleich mehrstimmig. Sein besonders Kennzeichen ist, auch da sind sich die Befragten einig: "Ein Rucksack". Seine Lieblingsfarbe? "Ich glaube braun, der ist ja auch ganz braun", meint Celvin, sechs Jahre.

Deshalb ist es für Menschen besonders schwer, ihn einmal persönlich zu Gesicht zu bekommen. Wenn nicht gerade Ostern ist, übersieht man ihn in seinem Wohnort "im Wald hinter der Hecke" gerne. "Der hat nämlich in seiner dunklen Höhle eine Schale, wo er sich reinlegt. Dann ist er gut getarnt", erklärt Nils, fünf. Wiederspruch folgt. "Nein, der liegt im Stroh. Das kitzelt ihn", flüstert die sechsjährige Jessika und die gleichaltrige Kyra fügt an: "Der hat keine Möbel und sitzt gern auf dem Boden." Jetzt ist er naturgemäß ein viel beschäftigtes Tier. Wenn er genug kleine und große Möhren und etwas Salat gefuttert hat, muss er sich auf Eier- suche begeben. Ganz geklärt ist nicht, ob die bekannten gackernden Lieferanten das wichtige Material freiwillig rausrücken. "Der holt sich die Eier heimlich von den Hühnern" ist die eine Meinung. Julia, sechs, ist allerdings in der Eierfrage überzeugt: "Die Hühner schenken sie dem Osterhasen. Die machen das gerne, denn die kriegen dafür Hühnerfutter."

Und noch etwas wichtiges muss gesagt werden: "Die kriegen dann noch ein paar weiße Eier zurück, damit der

Bauer nichts merkt." Wie das jedoch mit den Kühen klappt, ohne dass der Bauer was merkt, ist Nebensache. Jedenfalls sorgen die für die anderen Naschereien: "Natürlich kommt die Schokolade von den Kühen, ist ja Milchschokolade." Einfach logisch.

Sind die Eier gesammelt, wird es jedenfalls bunt. Und da ist die ganze Familie Langohr gefragt: "Oma und Opa, die helfen ihm die Eier anzumalen." Klar, doch woher kommen die Farben? "Die kauft er heimlich im Oster

hasengeschäft", "Die klaut er, der hat doch kein Geld" oder "Die macht er selbst". Genaueres wissen die Experten dann über das Eier-Design zu sagen: Bunt soll es sein und die bevorzugten Muster sind: Zickzack, gerade Striche, Kreise und das rätselhafte "Hakenschlangenmuster". Damit der berühmte Eierkünstler seine Mission für die Menschenkinder erfüllen kann, muss er zudem gut organisieren können.

Johannes, fünf, erklärt: "Der braucht einen Kuli oder Bleistift für die Liste. Darauf guckt er, ob die Kinder auch brav waren." So vorbereitet kann er nachts mit seinen Ostereiern alle Kinder besuchen. Manchmal braucht er dazu eine Brille.

Franziska sagt: "Damit er die besten Verstecke auch sehen kann." Und die sind: im Busch, im Schuh, in der Wiese, hinter dem Computer, oder ganz schwer zu finden: "Im tiefen Loch auf dem Baum".

Nach getaner Arbeit kann sich das fleißige Tier entscheiden, was es unternimmt. Es gibt die klassische Variante: "Er geht zurück in den Wald und schläft bis zum nächsten Ostern. Er kriegt ja nichts zu Weihnachten geschenkt."

Oder aber er macht eine Art Wellness-Urlaub: "Er geht ins Osterhasenhotel, da gibt es Möhren zu essen und auch Salat." Ob er das alles in der Hasenschule gelernt hat? Nein! Denn wie man Osterhase wird, das wissen die Kinder genau: "Man ist einfach so geboren worden!" und: "Der liebe Gott hat ihn so hergestellt."

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