Der wahre (Monzelfelder) Jakob

MONZELFELD. Lustig wird es, und das nicht zu knapp, wenn auf der Monzelfelder Abendrot-Bühne ehrenwerte Bürger ihr wahres Gesicht zeigen.

Ob Monzelfeld oder Berlin - "Peter Struwe" alias Achim Degen in der Rolle des gestrengen Biedermanns weiß sich auf jedem Parkett zu behaupten. Doch manchmal geschehen nun einmal Dinge, die nicht vorhersehbar sind. Und dann kann sogar dem Cleversten schon einmal das Zepter aus der Hand gleiten. So kostet es den Präsidenten des örtlichen Vereins "zur Aufrichtung gefallener Mädchen" einige Nerven, dass er den Berliner "Keuschheitskongresses" geschwänzt hat. Doch schließlich ist auch der Besuch eines Varietés nicht zu verachten - trotz aller Überraschungen, die das für Nachtschwärmer nach sich ziehen kann.Solides Handwerk auf der Abendrot-Bühne

Die "Volksbühne Abendrot" präsentiert mit "Der wahre Jakob" einen Dreiakter, der es in sich hat. Denn an Komik ist das, was die Aktiven des Heimatvereins Monzelfeld da auf die Bühne bringen, kaum zu überbieten. Wen freut es schließlich nicht, wenn hinter der Miene untadeliger Honoratioren deren wahres Gesicht zutage tritt? Entsprechend heiter geht es daher schon bei den Proben zu. Was Wunder, wenn sich "ein Pavian in Frack und Zylinder" freiwillig zum Esel macht und dabei noch eine "Kiste" einsteckt statt den gewohnten Korb. Bei allem Humor bleibt jedoch das solide Handwerk nicht auf der Strecke. Während Akteure und Helfer stets ein Auge auf Verbesserungen des Bühnenbildes haben, wacht Regisseur Stefan Kritten über Gestik und Mimik der Darsteller. "Du musst schon ein bisschen gucken", mahnt er etwa bei Hauptdarsteller Achim Degen an, dass er doch gar nicht wissen könne, wo in diesem Zimmer ein Spiegel hängt. Nach Ansicht von Kritten kann die Abendrot-Bühne auf ein großes Plus bauen: "Die Monzelfelder spielen gerne und gut." Dabei verlangten die Proben dem Team schon einiges ab an Haltung, Moral und Verlässlichkeit. Doch selbst Erkältungswellen sind für die Crew kein Hinderungsgrund. Schließlich werden sie in der Bürgerhalle immer bestens versorgt und können sich an Wurstbrötchen und Essiggürkchen ebenso laben wie an Kaffee und Gummibärchen. Aufführungen in der Bürgerhalle: jeweils samstags und sonntags 19. und 20. sowie 26. und 27. November und am 3. und 4. Dezember. Beginn samstags immer 19.30, Sonntag, 20. und 27. November, jeweils um 18.30 Uhr und am Sonntag 4. Dezember, bereits um 17 Uhr. Eintritt 6,50 Euro. Kartenvorverkauf Rudi und Maria Schommer, Telefon 06531/3536, täglich 18 bis 20 Uhr. Darsteller und Mitwirkende: Peter Struwe (Achim Degen), Mila, seine Frau in zweiter Ehe (Monika Josten), Struwes Tochter Lotte (Melanie Schuh), Milas Tochter Yvette (Sonja Kappel), Vereins-Kassierer Heinrich Böcklein (Peter Werland), Geheimrat Stülpnagel (Helmut Brück), Graf von Birkstedt (Hans Schommer), sein Neffe Fred (Michael Rohr), James Ellison (Markus Schommer), Elise (Maria Schommer), Dienstmädchen Anna (Regina Maas), Hummel (Siegfried Persé), 1. Boy (David Brück), 2. Boy (Manuel Lauterborn). Souffleuse Claudia Kunkel, Regisseur: Stefan Kritten, Maske: Hildegard Schuh, Ton und Lichttechnik: Klaus Peter Hansen. Hinter der Bühne: Ursula Schommer, Ingrid Degen. Bühnenbild: Wolfgang Hauptmann, Felix Schommer, Peter Kaiser u.a.

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