Des einen Leid, des anderen Freud

DREIS. Fast ein halbes Jahr lang bleibt die L 50 zwischen Dreis und Salmtal nun gesperrt. Für mehr als eine Millionen Euro werden die Straße verbreitert, ein Radweg angelegt, die Salm renaturiert und ein Kanal erneuert.

 Gesperrt: Zwar ist die L 50 in Dreis noch bis zum Ortsausgang befahrbar, doch stehen die Schilder bereits am Straßenanfang.Foto: Marion Maier

Gesperrt: Zwar ist die L 50 in Dreis noch bis zum Ortsausgang befahrbar, doch stehen die Schilder bereits am Straßenanfang.Foto: Marion Maier

Pünktlich wie angekündigt startete die Vollsperrung der Landesstraße 50 zwischen Dreis und Salmtal direkt nach Ostern. Der erste Bagger fing an, Material abzutragen. Voraussichtlich bis Ende September soll an der Straße und drumherum gewerkelt werden. Es passiert eine ganze Menge: Die Fahrbahn wird auf eine Breite von sechs Metern vergrößert. Nebenan wird ein Radweg gebaut, beides auf einer Länge von 1,7 Kilometern und zu Gesamtkosten von rund 850 000 Euro.

Ein Schmutzwasserkanal wird von der VG Wittlich-Land für 400 000 Euro erneuert, die Salm auf einer Länge von 250 Metern renaturiert. Die Autofahrer werden bis September über die Landesstraßen 141 und 43 nach Salmtal umgeleitet. Bürgermeister Klaus Steffgen ist froh, dass die Arbeiten beginnen. "Das Projekt war schon lange in der Schwebe. Dreis und Salmtal haben in den vergangenen Jahren mehrfach versucht, da etwas zu erreichen", sagt er.

Besonders positiv sieht er den Radweg, für den sich auch die Verbandsgemeindeverwaltung Jahre lang eingesetzt hat. Er ist das fehlende Teilstück der überregionalen Trasse von Schweich nach Wittlich. Die Anwohner der L 50, die bis zum Ortsende befahrbar bleibt, können den Arbeiten noch andere positive Seiten abgewinnen. Hannelore Bretz und Inge Schneider finden übereinstimmend: "Die Sperrung ist für uns wie eine Verkehrsberuhigung." Vor allem gebe es nun weniger Laster, denn die würden die Straße seit der Mauteinführung verstärkt nutzen.

Andere sehen die Sperrung mit Skepsis. Georg Bartel, der eine Gärtnerei am Ortsausgang Richtung Dreis betreibt: "Ich erwarte erhebliche Einbußen, weil ich befürchte, dass viele Salmtaler die Umleitung nicht nehmen, sondern gleich nach Wittlich fahren." Bartel will seiner Kundschaft anbieten, nach Hause zu liefern. Enttäuscht ist der Gärtner von den Planern. "Mir wurde versprochen, dass die Totalsperrung nur kurz dauert, nun geht sie bis September", sagt er. Auch Günter Follmann vom gleichnamigen Autohaus an der L 50 ist von der Informationspolitik des Landesbetriebs Straßen und Verkehr Trier nicht begeistert. "Man wird nicht gefragt, das hätte ich mir anders gewünscht."

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