Dialekt hat immer noch Freunde

Im Jahr 1988 starteten die "Moselfränkischen Mundarttage". Nicht nur ältere Menschen halten den Dialekt hoch, auch bei der jüngeren Generation wird noch gern "Platt geschwätzt".

 Teilnehmer, Organisatoren und Gastgeber (hier ein Teil davon) freuen sich auf die Jubiläumstournee: Josef Thiesen, Gudrun Hüls-Beth, Hubert Kalff, Christoph Licht, Horst Faust, Christian Steinmetz, Hans Sachsenröder (von links). TV-Foto: Clemens Beckmann

Teilnehmer, Organisatoren und Gastgeber (hier ein Teil davon) freuen sich auf die Jubiläumstournee: Josef Thiesen, Gudrun Hüls-Beth, Hubert Kalff, Christoph Licht, Horst Faust, Christian Steinmetz, Hans Sachsenröder (von links). TV-Foto: Clemens Beckmann

Mülheim. Vor wenigen Tagen erhielt Gudrun Hüls-Beth das Bundesverdienstkreuz am Band (der TV berichtete). Die Ehrung wurde der Kröverin auch wegen ihres Engagements für die Kultur und die Heimatgeschichte zuteil.

Die ehemalige Lehrerin tut sich in diesem Bereich vor allem bei der Pflege der moselfränkischen Mundart hervor. Sie hat einen großen Anteil daran, dass der Dialekt noch nicht in Vergessenheit geraten ist.

Deshalb ist Gudrun Hüls-Beth auch seit Jahren ein wichtiger Teil der "Moselfränkischen Mundarttage". Die wurden 1988 in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues ins Leben gerufen. Schnell schlossen sich dann auch die Verbandsgemeinden Traben-Trarbach, Kröv-Bausendorf und Neumagen-Dhron der Veranstaltungsreihe an.

Die Jubiläumsveranstaltung, gleichzeitig Auftakt zur 20. Auflage, geht am 25. Oktober in der Grafschafter Festhalle in Mülheim über die Bühne. Mit dabei sind ab 20 Uhr die "Wengert Stompers", die "Lempes Pläerza", das Duo Martin Weller/Wolfgang Wehner sowie Alex Licht gemeinsam mit den Jungwinzern Christian Steinmetz und Christoph Licht. Der Eintritt kostet acht Euro, der Vorverkauf läuft bereits.

Weitere Stationen der Mundart-Tournee: 2. November, 20 Uhr, Kröv (Moselfränkischer Mundartabend in der Reichsschenke "Zum Ritter Götz"); 14. November, 20 Uhr, und 15. November, 20 Uhr, Brauneberg (Mundart-Weinproben im Franziskanerinnen Kloster); November und Dezember in Monzelfeld (fünf Aufführungen des "Schinderhannes"); Dezember in Wintrich (drei Aufführungen von "Moral ist, wenn man es trotzdem macht"). Im Frühjahr 2009 führen der Theaterverein "Minheimer Kuckuck" und der Heimatverein Burgen ebenfalls Mundart-Stücke auf.

Bei der Präsentation der Jubiläums-Spielzeit im Haus der Gemeinde in Mülheim betonten die kommunalen Vertreter, Christiane Horsch (Neumagen-Dhron), Ulf Hangert (Bernkastel-Kues) und Otto Maria Bastgen (Kröv-Bausendorf) sowie einige der teilnehmenden Akteure die Bedeutung der Mundart für die Identität einer Region. Erfreulich: Auch bei manchen jungen Leuten, wie den Brauneberger Jungwinzern Christian Steinmetz und Christoph Licht, steht der Dialekt hoch im Kurs. Dass diese Kultur nicht mehr richtig gepflegt wird, bedauern sie. "Es geht schon was verloren", sagt Christian Steinmetz.

Als Erwachsener Mundart zu lernen, sei schwer, bemerkt Otto Maria Basten. "Deshalb sollen die Eltern mit ihren Kindern Mundart sprechen", wünscht er sich.

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