Dicker Brocken

ÜRZIG. Zufrieden zeigte sich Ortsbürgermeister Arno Simon bei der Haushaltssitzung in Ürzig über den schuldenfreien Start in das neue Haushaltsjahr. Die Gemeinde hat viel vor: Für die dringend notwendige Sanierung der Würzgartenhalle betragen die geschätzten Kosten 300 000 Euro.

"Weil Einnahmen wegbrechen, werden die Haushalte nach und nach gegen die Wand gefahren", prophezeite Günter Wagner, Kämmerer der Verbandsgemeinde, in der Sitzung des Gemeinderates. Sind die Ausgaben im Verwaltungshaushalt unverändert, gibt es bei den Steuereinnahmen einen Rückgang von 525 000 Euro in 2001 auf 404 000 Euro in diesem Jahr. Verantwortlich dafür sind die geringeren Gewerbesteuereinnahmen, die sich von 189 544 auf 55 000 Euro reduziert haben.Der Verwaltungshaushalt schließt auf der Einnahmenseite mit 563 00 Euro und mit Ausgaben von 616 000 Euro ab. Der Fehlbedarf beträgt 53 600 Euro. Der Vermögenshaushalt schließt in Einnahmen und Aussgaben mit 473 600 Euro ab.Friedhofsgebühr bleibt unverändert

Zufrieden erläuterte Ortsbürgermeister Arno Simon, dass Ürzig zu Beginn des Haushaltsjahres 2003 schuldenfrei sei, obwohl in den vergangenen Jahren rund drei Millionen Euro für Dorferneuerung und Straßenausbau ausgegeben wurden. Die Hebesätze für die Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftliche Betriebe wurden von 260 Prozent auf 280 Prozent und für alle anderen Betriebe die Grundsteuer B von 280 Prozent auf 320 Prozent erhöht. Der Gewerbesteuersatz beträgt 330 Prozent , mit 13 Prozent ist der Fremdenverkehrsbeitrag festgesetzt. Die Hundesteuer beträgt 60 Euro für den ersten, 70 Euro für den zweiten und 80 Euro ab dem dritten Hund. Für gefährliche Hunde müssen Hundehalter 500 Euro zahlen. Unverändert bleibt die Friedhofsgebühr und ein Weinbergswegebeitrag wird nicht erhoben. Der Gesamtbetrag der Kredite wird auf 57 100 Euro festgesetzt.Die Personalausgaben bewegen sich im Rahmen des Vorjahresansatztes und beinhalten die Neuanstellung einer Arbeitskraft ab dem 1. April 2003.Zwei Baugebiete zur Auswahl

Wagner wies auch auf die Fusion der Kreissparkasse (KSK) Bernkastel-Kues mit der KSK Cochem-Zell hin. Bernkastel-Kues habe dadurch bei der Gewerbesteuer Mindereinnahmen von rund 1,5 Millionen Euro. Dieses Geld fehle auch in den Nachbargemeinden, führte Wagner aus.Auch die Schlüsselzahlen, die das statistische Landesamt bekannt gibt, ändern sich. Bei der Einkommenssteuer sind rund 17 000 Euro weniger zu erwarten, in der Gemeindekasse wird sich dies aber erst im Jahr 2004 bei der Umlage bemerkbar machen. Der Schwellenwert hat sich von 2001 zu 2002 um 35 Euro und um weitere 10 Euro zum Jahr 2003 verringert, so hat Ürzig mit einer Mindereinnahme von rund 45 000 Euro zu rechnen.Im Investitionsplan steht der Endausbau des Baugebietes "Heiligenhäuschen", die Erschließung und Aufstellung des neuen Baugebietes "Wehrbüsch" oder "Hubertushöhe-Zinsgraben", der dritte Bauabschnitt Ausbau Bergstraße und die Fertigstellung der Bundesstraße 53 mit Moselufer. Der Verkauf von Baugrundstücken soll rund 100 000 Euro einbringen. Für den Ankauf von Bauerwartungsland sind ebenfalls 100 000 Euro eingeplant. Für die Anlage eines Fußweges und die Verlegung von Rasengittersteinen im Moselvorgelände werden 13 500 Euro eingestellt, für die Bepflanzung am Kreisel der B53 sind 5 000 Euro im Etat, der Anbau eines Lagerraumes an der Kapelle verursacht Kosten von cirka 5000 Euro. Für Maschinen und Geräte des Bauhof sind 2 500 Euro eingeplant und für einen Ersatz für den alten Kopierer im Verkehrsbüro 1 500 Euro. Dringend nötig ist die Errichtung einer Toilette im Bauhof in der Zehnhofstraße, dafür sind 500 Euro eingeplant.Weitere Mittel sind für den Ankauf des Grundstückes für den Gewürzgarten, für die Anschaffung der Spielgeräte für die beiden Kinderspielplätze sowie die Radwegeverbindung von Ürzig nach Wittlich vorgesehen. Größter Ausgabenpunkt ist die Erweiterung und Generalsanierung der Würzgartenhalle mit 300 000 Euro.Ratsmitglied Paul Keukert erläuterte die Sanierungsarbeiten im Innen- und Außenbereich, die zur Erhaltung der Halle erforderlich seien.Rat stimmt gegen Windkraft?

Auf Anregung des Ratsmitgliedes Robert Eymael wurde die Frage, ob ein Abriss und Neubau nicht preiswerter sei, diskutiert. Der Gemeinderat entschied sich für die Sanierung. Für den zweiten Bauabschnitt am Frühmesserhaus mit Innenausbau und Gestaltung der Außenfassade hat die Gemeinde 5 000 Euro in diesem und im kommenden Jahr eingeplant. Der Rat stimmte einstimmig dem Haushaltsplan, der Haushaltssatzung und dem Investitionsplan zu.Bei drei Gegenstimmen stimmte der Ürziger Rat für den Beschluss des Verbandsgemeinderates, keine Vorrangflächen für Windkraftanlagen zur Verfügung zu stellen.

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