Die Bürger bringen sich ein

Die Weltbevölkerung wächst weiter, in Europa geht es aber bergab. Auch die Bevölkerungszahl in der Region wird schrumpfen. Dieter Stuff lädt Bürgerinnen und Bürger ein, Zukunftsperspektiven zu entwickeln.

 Die Teilnehmer haben sich Gedanken gemacht. Dieter Stuff freut sich über viele Anregungen. TV-Foto: Clemens Beckmann

Die Teilnehmer haben sich Gedanken gemacht. Dieter Stuff freut sich über viele Anregungen. TV-Foto: Clemens Beckmann

Bernkastel-Kues. (cb) Theresa Spies, Leiterin der Akademie Kues, sprach von einem "Versuchsprojekt". "Wir schauen einmal, wie die Bürger sich einbringen." Gut zwei Stunden später war sie schlauer und hörte von einigen Teilnehmern sogar den Wunsch, das Thema weiter zu behandeln. Das Thema "Demografie", um das es an diesem Abend in der Akademie ging, wird die Menschheit noch geraume Zeit beschäftigen. Dieter Stuff befasst sich bereits seit einigen Jahren damit (der TV berichtete). "Ein komplexes Thema", bekannte er. Stuff kennt sich aus in den Zahlen und Entwicklungen: von der Weltbevölkerung bis hinunter in seinen Heimatort Ürzig. Doch Stuff referierte nicht nur, er ermunterte die Zuhörer auch, eigene Gedanken zur Zukunftsperspektive der Region auszusprechen und niederzuschreiben. Vieles von dem, was zu Papier gebracht wurde, lässt sich auf andere Gemeinden und Regionen, ja letztlich zumindest auf ganz Deutschland projizieren: unter anderem mehr Familienfreundlichkeit, ein besseres Zusammenspiel zwischen Jung und Alt, eine neue Bescheidenheit, das Überdenken staatlicher Anforderungen, mehr Nachbarschaftshilfe. Speziell für die Region könnten ein umfassender Hochwasserschutz, der auch Abwanderung vorbeugt, sowie das Anwerben von Leuten aus Ballungsgebieten hilfreich sein. Einfach wird das Unterfangen nicht. "In den Köpfen muss sich was ändern", sagte Kreber. Meinung Ein gesellschaftliches Problem Der Bevölkerungsrückgang in unseren Breiten wird kommen. Selbst wenn wieder mehr Kinder das Licht der Welt erblicken sollten, würde es lange dauern, bis sich dies positiv niederschlägt. Ob ein Kind zu Welt kommt, hängt natürlich erst einmal an Mann und Frau. Aber der gesamtgesellschaftliche Aspekt ist nicht zu verachten. Im Kopf muss sich was ändern. Wer Kinder hat, läuft in der Tat Gefahr, zu den Armen des Landes zu zählen. Kinderfreundlichkeit ist oft immer noch ein Fremdwort. Ein Geisteswandel muss her. Besser als Herbert Kreber kann man es nicht ausdrücken: Kinder sind eine Bereicherung für Familie und Gesellschaft. Vielleicht beschäftigen sich jetzt mehr Menschen mit dem Thema. Wenn das auch in anderen Teilen der Republik geschieht, wäre schon viel gewonnen. c.beckmann@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort