Die Bibel als Klang- und Kunsterlebnis

ENKIRCH. "Bibel und Kunst" - kein einfaches Thema hatte sich der Junge Chor Marienburg für sein neuestes Musik-Projekt vorgenommen. Doch die Mühen haben sich gelohnt. Die 120 jungen Sängerinnen und Sänger hatten bei der Premiere in der Enkircher Kirche einen begeisternden Auftritt.

 Das neueste Musikprojekt des Jungen Chores Marienburg ist ein ganz besonderes Klangerlebnis. 120 junge Sängerinnen und Sänger, Solisten und Musiker begeisterten bei der Premiere in Enkirch die Besucher.Foto: Winfried Simon

Das neueste Musikprojekt des Jungen Chores Marienburg ist ein ganz besonderes Klangerlebnis. 120 junge Sängerinnen und Sänger, Solisten und Musiker begeisterten bei der Premiere in Enkirch die Besucher.Foto: Winfried Simon

Die Bibel, das Buch der Bücher, hat zu allen Zeiten neben genialen Komponisten auch Bildhauer und Maler zu grandiosen Kunstwerken inspiriert. Man denke zum Beispiel an die biblischen Szenen der holländischen Maler Rubens und Rembrandt, an Marc Cagalls berühmte Kirchenfenster oder an Werke Dürers oder Riemenschneiders. Die Macher des neuesten Musikprojektes, katholische und evangelische Theologen und Kirchenmusiker aus Traben-Trarbach, Zell und Cochem, haben sich an das anspruchsvolle Thema herangewagt. Sie haben wieder einmal junge Menschen für ein Thema begeistert, das in unserer heutigen, sehr oft kalten Zeit, wichtiger ist denn je und haben die Frage gestellt: Was ist der Mensch in der Beziehung zu sich, zu seinen Mitmenschen und zu Gott? Marion Oswald, Helmut Bremm, Rafael Klar, Bernhard Rörich, Johannes Schatz, Karl Josef Schmitt, Armin Surkus-Anzenhofer und Thomas Werner haben zusammen mit rund 120 Musik begeisterten Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den vergangenen Wochen das Projekt erarbeitet und eingeübt. Im Januar fanden sich die Aktiven ein Wochenende lang im Jugendbildungszentrum des Bistums auf der Marienburg ein. Drei Tage lang sangen sie, diskutierten sie und vor allem: Sie hatten sehr viel Spaß dabei. Der Enthusiasmus sprang bei der Premiere in der Enkircher Kirche aufs Publikum über. Der Chor sang von Freud und Leid, von Angst und Hoffnung, von Liebe und Tod. Die Bibel ist voll von solchen Geschichten, sie zu deuten und in Form einer "modernen Performance" dem Besucher nahe zu bringen, ist bestens geglückt. Gleich zu Beginn ein beeindruckendes Bild: Auf einer riesigen Leinwand hinter dem Chor erscheint das Foto einer fernen Galaxie, Nebel steigt auf, aus Disharmonien werden Harmonien, der Gesang des gewaltigen Chores erfüllt das Kirchenschiff: "Der Chaos schuf zu Menschenhand, der Menschen hier zusammenband." Der Projektor wirft das künstlerisch gestaltete Foto eines Neugeborenen auf die Leinwand, der Chor singt die Verse: "Alle Dinge dieser Welt in ihrer ganzen Pracht, alle Wesen, groß und klein, der Herr hat sie gemacht." Besonders beeindruckend eine Videosequenz mit Filmausschnitten, die Terroranschläge, Kriege, Hungersnöte und die Dekadenz von Teilen unserer Gesellschaft dokumentieren. "Zeige uns den Weg hier in dieser Zeit", singt dazu der Chor, die entsprechenden Textstellen aus der Bibel, die ebenfalls in großen Lettern an die Leinwand geworfen werden, stammen aus den zehn Geboten: "Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus." Es folgen Texte und Darstellungen zu den Themen Engel, Gottesklage und Menschwerdung und schließlich das freudig gesungene "We believe". Gegen Ende hoffnungsvolle, frohe Gedanken, die besonders schön in dem Lied "You are the light of the world" zum Ausdruck kommen. Die nächste Aufführung des Musikprojektes "Bibel und Kunst - und siehe: Es war alles sehr gut" ist am Sonntag, 16. März, 17 Uhr, in der katholischen Kirche Zell/Kaimt.

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