Die Burg Jerusalem aus Pappschachteln

ZELTINGEN-RACHTIG (mü) Spielerisch erlebten 48 Kinder beim Kinderbibeltag die Geschichte von Samuel und König David. Krönender Abschluss war die Mitgestaltung der Vorabendmesse in der Marienkirche in Rachtig.

Munteres Geplapper im St. Josephs-Haus in Zeltingen. Plötzlich wird es still. Diakon Hermann Hower, selbst Vater von drei Kindern, erzählt kurz die Geschichte des König David: Saul war seinerzeit König in Israel, er sündigte gegen Gott und wurde von ihm verstoßen. Gott gab dem Propheten Samuel den Auftrag, einen neuen König zu salben. Wenn Saul einmal nicht mehr sei, sei David der zukünftige König. Aufmerksam hören die Kinder zu, der anschließende Film vertieft die Geschichte über David.In den Workshops ist Feinmotorik gefragt

Spielend gilt es dann, diese Geschichte in ein Rollenspiel umzusetzen. In einer Gruppenarbeit basteln die Kinder Instrumente aus Naturmaterialien. Rasseln aus Kronkorken und Papprollen, Kastagnetten aus Nüssen oder Trommeln aus Joghurtbechern fördern die Feinmotorik der Kinder. Angeleitet werden sie von zwölf Frauen, die die Workshops leiten. Unter ihnen ist auch Andrea Nicolay. "Mir macht es schrecklich viel Spaß, mit den Kindern zu arbeiten", schildert sie ihre Motivation. Hier seien die Kinder anders als normalerweise, wenn man ihnen auf der Straße begegne: "Die Kinder stürzen sich auf die Themen und sind mit Feuereifer dabei." "Wir haben die Burg Jerusalem aus Schuhkartons gebaut", erzählt der zehnjährige Marius Oster. Der neunjährigen Lisa Schumann hat gut gefallen, dass gespielt und gebastelt wurde. "Wir haben mit Heißkleber Nussschalen auf Papphände geklebt, um Musik zu machen", schildert sie ihre Erlebnisse. Es sei wichtig, dass Kinder bei einem Kinderbibeltag auf unbeschwerte Art und Weise mit der Bibel in Kontakt kämen, erläutert Hower. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt, die guten Geister vom Gasthaus Ehses haben die ganze Meute eingeladen. "Es gab Reis mit Geschnetzeltem und Nudeln mit Hackfleischsauce", lobte Hower, "und es hat toll geschmeckt". Das Erarbeitete können die Kinder am gleichen Tag in der Vorabendmesse vorführen und so den Gottesdienst mit gestalten.Mit Gesang und Bundeslade zum Altar

"Ich finde es toll, dass sich Kinder mit dem Wort Gottes auseinander setzen und Parallelen suchen, was das Wort für das eigene Leben bedeutet", lobt Pastor Stephan Feldhausen am Abend die fleißigen Kinder. Schön sei auch, dass der Abschluss in der Messe sei, "so bekommt auch die Gemeinde mit, dass etwas los ist". Und so ziehen die Kinder mit Gesang, Musik und Bundeslade sowie tanzendem David zum Altar und stellen die Lade vor dem Altar ab. Die Bundeslade ist das Heiligtum der Israeliten. "Ich finde es immer cool in der Kirche", erzählt der zehnjährige Marcel Pazen mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Und mit dieser Meinung ist er sicherlich nicht allein.

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