Die Eifel erkunden

WITTLICH. Wolfgang Spielmann aus Wittlich beschäftigt sich vielen Jahren mit den Naturschönheiten der Eifel. Nun hat er die Geologie der Mittelgebirgslandschaft in Wort und Bild festgehalten. Seine Veröffentlichung wendet sich vor allem an Laien, die mehr über die Eifel erfahren möchten.

Wolfgang Spielmann ist Naturfan und Eifelkenner, gelegentlich Waidmann und etwas häufiger auch Angler. In seinem Garten ist er umgeben von einheimischen, aber auch exotischen Gewächsen. Es sind keine Monokulturen, wie er betont, sondern Laub- und Nadelhölzer im Wechsel. Die Abwechslung und die Vielfalt im Garten passen zu seinem soeben erschienenen Werk "Geologische Streifzüge durch die Eifel". Der Titel hört sich zunächst wie Fachliteratur an, entpuppt sich jedoch sehr schnell als angenehm lesbare Schrift.115 gestochen scharfe Fotografien

Die 128 Seiten starke Veröffentlichung ist bewusst auf den unbedarften Leser zugeschnitten, der nicht voll gepfropft werden will mit fachtechnischen Erläuterungen. Der seit zwei Jahren pensionierte Wittlicher Gymnasiallehrer für Biologie, Geografie und Chemie will den interessierten Laien die geologischen Highlights im Eifelland näher bringen. Die Unterteilung in Wittlicher Senke und Moseltal, westliche Vulkaneifel, vulkanische Hocheifel und Ahrtal, Gerolstein-Hillesheimer Region, Mayen-Laacher Region und Trier-Bitburger Bucht weicht von der wissenschaftlichen Untergliederung ab, so Wolfgang Spielmann, um ein schnelleres Finden der geologischen Leckerbissen zu ermöglichen. "Da gerade die Eifel geologisch allerhand zu bieten hat, bin ich während der vergangenen Jahre oft durch die reizvolle Landschaft gereist und habe vieles auf Celluloid gebannt." Ergebnis der fotografischen Bemühungen: Spielmanns Werk glänzt mit 115 gestochen scharfen Farbfotografien, die zudem drucktechnisch brillant gelungen sind. Bereits das Titelbild, die alte Basaltgrube bei Ettringen, mit dem Untertitel "Gesteine prägen Landschaft und Architektur" lädt zum Betrachten ein. Das Werk besticht durch die Lebendigkeit seiner Farbfotografien. Die Texte fokussieren einerseits, andererseits sind sie umfassend. Die Ausführungen zur Entstehungsgeschichte der Eifel animieren zum Weiterlesen, führen über die bereits erwähnten geologischen Highlights zu den Fossilien mit den Spuren aus der Urzeit des Lebens im Eifelraum. Einblicke in die Anthropogeologie der Eifel (Der Mensch nutzt geologische Gegebenheiten) und die Biotope aus zweiter Hand, wie Wolfgang Spielmann die aufgelassenen Steinbrüche, Lava- und Kiesgruben nennt, erweitern den Betrachtungshorizont.Hunsrückschiefer und Schweineställe

So ganz nebenbei erfährt der Leser, dass der Hunsrückschiefer auch in der Eifel zu finden ist oder, dass Schweineställe nicht unbedingt zu einem Bauernhof gehören, sondern eine Felsgruppe im Deutsch-Luxemburger Naturpark sind. Die Irreler Wasserfälle, der weiße Trass im Brohltal, die Käsegrotte von Bad Bertrich, die ehemalige Tongrube des Wittlicher Ziegelwerkes oder die Klerfer Schichten bei Waxweiler - all dies und noch viel mehr findet textlichen und bildlichen Niederschlag in der empfehlenswerten und gelungenen Neuerscheinung. Wolfgang Spielmann will mit seiner Veröffentlichung einladen zur Erkundung der Eifel. Gleichzeitig liegt ihm noch eines am Herzen: "Eine schonende Behandlung der Landschaft ist in der heutigen Zeit, wo fast jeder Bürger über sehr viel Freizeit verfügt und der Tourismus ungeahnte Ausmaße erreicht hat, nicht gerade einfach zu praktizieren. Es wäre deshalb zu hoffen, dass mein Buch dazu beiträgt, das Umweltbewusstsein zu fördern." Wolfgang Spielmann: Geologische Streifzüge durch die Eifel, 128 Seiten, 115 Farbfotografien, Format DIN A-5, broschiert, Rhein-Mosel-Verlag 56869 Alf, 2003. Herausgegeben mit Unterstützung der Stiftung der Stadt Wittlich. Erhältlich in allen Buchhandlungen, ISBN 3-89801-013-9. Preis: 14,90 Euro.

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