Besucher aus dem Hochwald hatten vor 20 Jahren den Anstoß zur Gründung der Kulturgruppe Wintrich gegeben. Anlässlich des Wein- und Heimatfestes führten die Gäste aus Schillingen 1983 den Moselanern die Arbeiten der Hunsrückbauern vor Augen und hinterließen damit einen bis heute bleibenden Eindruck. "Der Auftritt inspirierte uns, die Arbeit des Moselwinzers im Jahresverlauf auf der Bühne zu präsentieren", erinnert sich Eduard Franzen an die Anfänge. Sein im Sommer 1984 geschriebenes Singspiel "Von der Rebe zum Wein" wurde daher bereits im folgenden Jahr beim gleichen Fest uraufgeführt. Seither ist die musikalische Darstellung der Winzer-Arbeit fester Bestandteil des Weinfests. Darüber hinaus können die heute rund 50 Darsteller auf eine Reihe "ehrenvoller Verpflichtungen" (siehe Hintergrund) wie in Luxemburg und Dänemark, beim Rheinland-Pfalz-Tag in Neuwied oder auf einen Auftritt in "Kein schöner Land" zurück blicken. Anlässe, bei denen die altersmäßig gemischte Gruppe aus Männern und Frauen ein gemeinsames Ziel vor Augen hatte. Dieses Ziel ist laut Eduard Franzen "die 2000-jährige Weinkultur der Mosellandschaft auf der Bühne darzustellen und die ungebrochene Kulturtradition zu dokumentieren". Was die Aufführung der Akteure und Sänger auszeichne, sei die Freude am Spiel und die Identifikation der Winzer mit ihrem Beruf und dem Wein. Der Rebensaft ist ein Produkt, das einen ganzjährigen Einsatz der Winzer und ihrer Helfer erfordert. Als verdienter Lohn des arbeitsreichen Zyklusses winkt dem Winzer letztendlich das erste Verkosten des neuen Jahrgangs - ein Vergnügen, für das manch' einer gerne den Stress und die Strapazen der Lese und des Rebenschneidens auf sich nimmt.