Die Graacher dürfen drei Kreuzchen machen

Bei der Kommunalwahl am 7. Juni fiel in Graach der Ortsbürgermeister-Kandidat Albert Kemmer durch. Am kommenden Sonntag können die Bürger zwischen Gerhard Zimmer und Artur Weber erneut wählen.

 Gerhard Zimmer Foto: privat

Gerhard Zimmer Foto: privat

 Artur Weber TV-Foto: C. Beckmann

Artur Weber TV-Foto: C. Beckmann

Graach. Die über 18 Jahre alten Graacher können am Sonntag, 27. September, ihre Kreuzchen (Erststimme, Zweitstimme) nicht nur bei der Bundestagswahl machen. Sie bestimmen auch, wer ihr neuer Ortsbürgermeister wird. Bei der Kommunalwahl am Sonntag, 7. Juni, hatte der damalige Kandidat Albert Kemmer mehr Nein-Stimmen als Ja-Stimmen bekommen (der TV berichtete).

Beim neuen Urnengang am Sonntag stehen nun sogar zwei Kandidaten zur Wahl. Das bringt die Gewissheit mit sich, dass es am Sonntagabend ein neues Ortsoberhaupt geben wird - Es sei denn, die 592 Wahlberechtigten erzeugen eine Patt-Situation, was nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich ist.

Antreten werden Gerhard Zimmer und Artur Weber — beides Ur-Graacher mit starkem Bezug zur Gemeinde. Zimmer ist 58 Jahre alt. Er ist Schlossermeister und hat einen eigenen Betrieb. Dem Gemeinderat gehört er seit 25 Jahren an, fünf Jahre lang war er erster Beigeordneter. Für die CDU sitzt er seit zehn Jahren auch im Verbandsgemeinderat Bernkastel-Kues. Vor 15 Jahren trat er schon einmal bei der Ortsbürgermeisterwahl an, unterlag damals aber.

Der zweite Kandidat ist auf der politischen Ebene ein Neuling. Artur Weber hatte bisher noch keine Position in einem Kommunalparlament inne und gehört auch keiner Partei an. Der 64-Jährige arbeitete 36 Jahre lang als Geografie- und Französisch-Lehrer am Nikolaus-von-Kues-Gymnasium in Bernkastel-Kues. Von 1997 bis zu seiner Pensionierung im Sommer 2009 leitete er zudem als Studiendirektor die Oberstufe der Schule.

Er habe in den Wochen nach dem 7. Juni, als über mögliche Kandidaten für eine neue Urwahl diskutiert wurde, gemerkt, dass er Mitstreiter habe, die ihm zur Seite stehen, erläutert Gerhard Zimmer seine Beweggründe für eine Kandidatur. "Sonst würde ich es nicht machen", sagt er.

Für Artur Weber steht der Wunsch im Vordergrund, dass der Ortsbürgermeister in Urwahl und nicht vom Gemeinderat gewählt wird. "Außerdem kann man mit den Leuten im neuen Gemeinderat zusammenarbeiten", sagt er.

Er habe sämtliche Haushalte in Graach und im Ortsteil Schäferei besucht, erzählt Zimmer. An solch einer Aktion wurde Artur Weber wegen einer Knie-Operation gehindert. Genau wie Zimmer hat aber auch er alle Haushalte in einem Flugblatt über sich und seine Absichten unterrichtet.

Inhaltlich haben beide Kandidaten ähnliche Ziele. Zimmer nennt die Straßengestaltung und die Ortsbild-Verschönerung. Dazu gehöre auch die Gestaltung des Ortseingangs aus Richtung Wehlen. Webers Ziel: Den Weinort so attraktiv zu gestalten, dass er zukunftsfähig ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort