Die Kirchtürme werden niedriger

Bisher "marschierten" das Mosel-Gäste-Zentrum der Stadt und die Mittelmosel-Touristik der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues getrennt. Diese Zeiten sollen der Vergangenheit angehören.

 Urlaubs-Einheit: Stadt und VG Bernkastel-Kues präsentieren sich im Internet. TV-Foto: Friedemann Vetter

Urlaubs-Einheit: Stadt und VG Bernkastel-Kues präsentieren sich im Internet. TV-Foto: Friedemann Vetter

Bernkastel-Kues. Stadtbürgermeister Wolfgang Port redete am Donnerstag nicht um den heißen Brei herum. "Die Zeit ist reif, nachdem in den vergangenen 15 Jahren so gut wie nichts auf die Beine gestellt wurde." Der erste Mann der Stadt Bernkastel-Kues meinte nicht die Infrastruktur im Allgemeinen, sondern das Zusammenspiel seiner Kommune mit der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues auf touristischem Gebiet.

Eine stärke Vernetzung und eine Bündelung der Kräfte wird seit Jahren gefordert. Es habe aber nie eine richtige Übereinkunft gegeben. Port: "In jedem Ort war der Kirchturm höher als in dem anderen."

Diese Zeiten sollen vorbei sein. Ein gemeinsamer touristischer Internetauftritt von Stadt und VG soll der erste Meilenstein sein. Weitere Bausteine sollen folgen. Grundlage für den neuen Auftritt ist die Internetseite der Stadt ( www.bernkastel.de). Sie sei technisch auf dem neuesten Stand und optisch ansprechend gestaltet, sagte Jörg Lautwein, Leiter des zur Stadt gehörenden Mosel-Gäste-Zentrums.

Die Seite wurde um die Inhalte der Verbandsgemeinden und deren 20 Orte, zu denen auch Bernkastel-Kues gehört, erweitert. Der Internetauftritt der VG ( www.bernkastel-Kues.de) wird dieselben touristischen Inhalte wie die Seite der Stadt haben. Der Bereich Bürgerservice auf der ebenfalls neu gestalteten VG-Seite werde derzeit neu erstellt, erläuterte Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde.

Der touristische Auftritt im Internet ist sehr umfangreich. "Der Besucher soll die ganze Region, Stadt und Verbandsgemeinde, als Einheit wahrnehmen. Das war bisher nicht der Fall", sagte Jörg Lautwein.

Dass der Gast gleich buchen kann und alle aktuellen Veranstaltungen vorfindet, versteht sich von selbst. Er findet aber zum Beispiel auch eine Webcam mit bewegten Bildern, die er selbst steuern kann.

"Der gemeinsame Internet-Auftritt ist ein gewaltiger Schritt nach vorn", sagte Ulf Hangert, in dessen Regie die Mittelmosel-Touristik mit Hans Sachsenröder an der Spitze arbeitet. Hangert definierte auch das Ziel, "nur noch eine touristische Einrichtung in Stadt und VG zu haben".

Meinung

Die Zeit war überreif

Die Zeit ist nicht nur reif für ein gemeinsames Vorgehen auf touristischem Terrain, sie ist überreif. Was jetzt passiert, hätte schon vor Jahren geschehen müssen. Aber dem standen manche Animositäten entgegen. Weil das Geschäft mit dem Urlauber floriert, war auch der Zwang zur Zusammenarbeit nicht groß. Nun kamen Umstände zusammen, die aus Absichts-Bekundungen Nägel mit Köpfen werden lassen. Ein veralteter Internet-Auftritt der VG, knapper werdende finanzielle Mittel und neuer Wind in der Person von Jörg Lautwein im Mosel-Gäste-Zentrum. Die beiden Bürgermeister haben die Forderungen für die Zukunft ausgegeben. Daran müssen sie sich messen lassen. c.beckmann@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort