Die Kraft der Eifel: Wind

WITTLICH. Über die geplante "Windkraftanlage Hasborn", die in einem Gebiet mit der Bezeichnung "auf Moorenley" gebaut werden soll, wird stark diskutiert. Was aber denken junge Menschen über ihre Heimatregion und deren Zukunft?

Viele befürchten, dass das Landschaftsbild der Eifel durch Windkraftanlagen zerstört wird, und die Touristenbranche darunter leidet. Aber was ist mit unserer Umwelt? Wollen wir diese weiterhin durch Atommüll und Kohlendioxid schädigen? Wir als Jugendliche, die sich Gedanken über ihre Umgebung und ihre Zukunft machen, finden, dass es wichtig ist, sich über alternative Energiequellen zu informieren und diese auch zu befürworten, um den Ausstieg aus der Atomenergie zu erleichtern und die Umwelt zu schützen. Für die Eifel wäre die ideale Energienutzung der Wind. Eine einzige 1500 kW-Anlage produziert je nach Standort drei bis fünf Millionen Kilowattstunden im Jahr, womit sie zwischen 1000 und 2000 Vier-Personen-Haushalte versorgen kann. Außerdem schafft die Windkraft neue Arbeitsplätze. Nach Schätzung der IG-Metall und des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ist in Folge des Gesetzes für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG) bundesweit mit rund 100 000 neuen Arbeitsplätzen zu rechnen.Gemeinden profitieren von Gewerbesteuer

Schon heute ist die Windkraft mit mehr als 40 000 Arbeitsplätzen neben der Wasserkraft die ökonomisch und ökologisch effektivste Stromquelle. Bei der konventionellen Stromerzeugung entstehen hohe externe Kosten, die nicht in die betriebswirtschaftliche Preisrechnung der Kilowattstunden einfließen und durch Steuergelder finanziert werden müssen. Unter Berücksichtigung dieser Kosten würde sich der konventionell erzeugte Strom um 5 bis 30 Cent/kWh verteuern - diese Kosten fallen bei Windkraft nicht an.Die Gemeinden, die den Windkraftanlagenbetreibern einen Standort zur Verfügung stellen, profitieren von hohen Gewerbesteuereinnahmen.Die Befürchtung der Windkraftgegner, an sonnigen Tagen durch Lichtreflexe belästigt zu werden, spielt bei den heutigen matt lackierten Rotorblättern praktisch keine Rolle mehr. Unter Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstände zu Ortschaften ist ein Schattenwurf durch die Rotorblätter ausgeschlossen und das Argument einer gesundheitlichen Gefährdung durch Schallemissionen wird entkräftet, da Schallwerte in bewohnten Gebieten kaum noch messbar sind.Das Argument, dass Touristen durch Windkraftanlagen wegbleiben, lässt sich ebenfalls widerlegen. Das Landschaftsbild ist seit jeher durch die Menschen verändert worden. So sind beispielsweise die gesamte Nord- und Ostseeküste oder auch Spanien trotz der vielen Windkraftanlagen beliebte Urlaubsziele. Im Übrigen werden die Anlagen nicht willkürlich aufgestellt. Die regionale und kommunale Flächennutzungsplanung bietet genügend Instrumente, damit Belange des Landschafts- und Naturschutzes ausreichend berücksichtigt werden. Die große Mehrheit der Bundesbürger bewertet die moderne Windkraft außerordentlich positiv. Mehrere Umfragen, sowohl speziell in Urlaubsgebieten mit hohem Anteil an Windturbinen als auch bei bundesweiter Betrachtung zeigen, dass die Bevölkerung (über 80 Prozent) eine weitaus intensivere Nutzung der erneuerbaren Energien wünscht. Jeder Bürger sollte sich nochmals darauf besinnen, welche Ressourcen der Natur für die menschlichen Bedürfnisse nutzbar sind, ohne unsere gute alte "Mutter Erde" zu zerstören. Simone Konrad und Theresa Stoffel, Klasse 10 b, Peter-Wust-Gymnasium

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