Die Last mit den Lastern

HETZERATH. (mai) Der TV bereist am Samstag, 10. September, die Region, um mit Interessierten über lokale Brennpunkte zu diskutieren. In Hetzerath haben die Bürger die Gelegenheit, den Bundestagskandidaten ihre Meinung zur Maut und ihren Folgen sowie zur Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur in der Eifel mitzuteilen. Am Tag zuvor wird es einen Aktionstag zum Schwerlastverkehr geben.

Seitdem Anfang des Jahres die LKW-Maut für Autobahnen eingeführt wurde, geht es rund in Hetzerath. Immer mehr Schwerlaster donnern durch die ohnehin stark befahrene Ortsdurchfahrt L 141. Die Anwohner sind genervt, können nicht mehr in Ruhe schlafen, tragen sich zum Teil mit dem Gedanken umzuziehen und sind es leid, ihre Häuser aufgrund der Abgase und Erschütterungen alle paar Jahre zu renovieren. Deshalb ist bereits einiges passiert in dem Ort an der L 141. Aktuell soll es am Freitag, 9. September, einen Aktionstag der benachbarten Ortsgemeinden Hetzerath, Föhren und Naurath geben, zu dem die Bürger eingeladen sind. Banner werden an den Ortsein- und ausgängen aufgestellt, mit denen die LKW-Fahrer aufgefordert werden, die Autobahnen zu benutzen. In Hetzerath erfolgt dies um 14.30 Uhr am Ortseingang Kirchstraße.Sperrung der L 144 auch Thema im Kreisausschuss

Am Tag darauf wird der TV mit den Bundestagskandidaten der im Parlament vertretenen Parteien nach Hetzerath kommen (siehe unten). Auf dieser Brennpunkte-Tour sind die Bürger eingeladen, Anregungen und Bedenken zu den Themen Maut und ihre Folgen sowie zur Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur in der Eifel vorzubringen. Aktuell war die Sperrung der Ortsdurchfahrt auch im Kreisausschuss ein Thema. Die VBB hatte in diesem Gremium den Antrag gestellt, die Gemeinde mit ihrem Antrag zur Sperrung der Landesstraße für den Schwerlastverkehr zu unterstützen. Die Landrätin musste laut Pressesprecher Alfons Kuhnen diesen Antrag von der Tagesordnung nehmen. Kuhnen: "Der Antrag erfüllte nicht die Anforderungen der Geschäftsordnung. Der Kreistag muss für den Gegenstand des Antrags zuständig sein. Bei dem Antrag zur Sperrung der Ortsdurchfahrt geht es jedoch um die Umsetzung von Landes- und Bundesrecht, das ist nicht Aufgabe des Kreistags."Bürger machten ihrem Ärger Luft

So weit die aktuellen Entwicklungen. Ihnen war einiges vorausgegangen. Im Juni hatten die Nachbargemeinden Hetzerath, Föhren und Naurath eine Resolution verabschiedet, in der sie alle verantwortlichen Stellen aufforderten, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Maut-Flüchtlinge aus den Orten fern zu halten. Naurath und Föhren forderten damals bereits ein Durchfahrtverbot für LKW ab 7,5 Tonnen. Der Hetzerather Gemeinderat hielt sich zunächst zurück und verlangte lediglich verdeckte Zählungen, um das genaue Ausmaß der Verkehrsbelastung festzustellen. Das war den Hetzerathern zu wenig. Sie machten ihrem Ärger Luft und provozierten an einem Freitag Staus in der überlasteten Straße, in dem sie ihre Autos abwechselnd rechts und links parkten. Der Gemeinderat reagierte. Es gab eine Bürgerversammlung, in der die Anwohner vehement die Sperrung der Straße für den Schwerlastverkehr forderten. Das nahm sich der Rat zu Herzen und verabschiedete kurz darauf den Antrag zur Sperrung einstimmig. Auch die dafür notwendige Verkehrserhebung sowie die Lärmpegelmessung beantragte der Rat im August. Unklar ist jedoch noch, wer diese Messungen bezahlt. Am Samstag, 10. September, um 10 Uhr wird der TV mit den Bundestagskandidaten auf dem Hetzerather Kirchvorplatz Station machen, um die Themen die Maut und Verkehrsinfrastruktur in der Eifel mit Bürgern zu diskutieren. Mit dabei sind die Kandidaten des Wahlkreises 204: Peter Rauen (CDU), Elke Leonhard (SPD), Ulrike Höfken (Grüne), Sigrid Thiel (FDP) und Bernhard Hilgers (Linkspartei/PDS).

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