Die Mission Sparflamme

765 000 Euro für Wasser, Heizung, Strom stehen auf der Rechnung für den Landkreis im Jahr 2007. Bei steigenden Kosten für Energie soll weiter am Fallen des Verbrauchs gearbeitet werden - mit Hilfe externer Fachleute. Der Kreisausschuss entscheidet jetzt über eine neue Vertragsvergabe zum Energie-Controlling für alle Gebäude des Landkreises.

Bernkastel-Wittlich. Die Stromrechnung, die Heizölkosten, der Wasserbrauch: Was jeder Bürger für seinen privaten Energieverbrauch zahlen muss, ist auch für den Landkreis als Hausherr viele Immobilien nicht kostenlos. Umgerechnet 63 750 Euro monatlich gab der Kreis im Jahr 2007 aus, damit es in seinen Gebäuden nicht nur warm und hell war.

Die Kreisverwaltung, 14 Schulen mit zehn Sporthallen, das Bewegungsbad der Rosenbergschule, ein Nebengebäude des Peter-Wust-Gymnasiums, das Wittlicher Kulturhaus Mehs haben zusammen rund 97 000 Quadratmeter beheizter Nutzfläche und 500 000 Kubikmeter umbauten Raum. Zu den vier verbrauchsstärksten Gebäuden zählen die Kreisverwaltung (rund 75 000 Euro Energiekosten im Jahr), die Berufsbildenden Schulen Wittlich (70 000 Euro), das Schulzentrum Traben-Trarbach (61 000 Euro) und die Realschule Wittlich (53 000 Euro). Wie kann man deren Bilanz für Heizung-Wasser-Strom verbessern? Darum soll sich eine Fachfirma kümmern, die unter anderem an diesen vier Gebäuden automatisch Daten erfassen lassen soll, um Schwachstellen offenkundig zu machen.

Erfolgshonorar bei Energie-Einsparung



"Dann kann man Lastkurven erstellen und sehen, wann der Verbrauch am höchsten ist. Und wenn man merkt, dass etwa nachts noch Energie verbraucht wird, kann das auch ein Hinweis darauf sein, dass womöglich etwas kaputt ist. Man hat ja nichts davon, wenn ein halbes Jahr irgendwo Wasser wegläuft und man merkt es erst, wenn die Rechnung kommt", sagt der Energieberater der Kreisverwaltung, Robert Klock, zu den Vorteilen der Datenerfassung.

Weil der Fünf-Jahresvertrag mit der RWE Plus AG zum Energie-Controlling ausgelaufen ist, wurde der Auftrag neu ausgeschrieben. Laut Beschlussvorschlag für den Kreisausschuss soll die Aufgabe an die Firma Isuf in Weiskirchen vergeben werden, deren Angebot das niedrigste war. Genannt ist die Summe von rund 31 400 Euro als Festbetragsangebot mit anteiligem Erfolgshonorar. Die RWE hatte bei der neuen Ausschreibung mehr kalkuliert und konnte nicht mit dem Angebot dieses Anbieters konkurrieren. Der teuerste Mitbewerber lag über 75 000 Euro höher als die Kalkulation aus Weiskirchen. Erfolgshonorar gibt es erst bei einer Energieeinsparung von über drei Prozent. Jährliche Berichte nebst Energie-, Kosten- und Umweltbilanzen werden unter anderem erwartet. Außerdem sind die Hausmeister und Anlagenbetreiber jährlich zu schulen. Das Energie-Controlling soll im Januar 2009 starten.

Die öffentliche Sitzung des Kreisausschusses ist am Montag, 1. September, ab 14.30 Uhr im alten Sitzungssaal in der Kreisverwaltung in der Kurfürstenstraße.

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