Die Mosel braucht Idealisten

Die Weinlandschaft der Mosel verändert sich. Wo einst vorbildlich gepflegte Weinberge standen, grasen heute Ziegen und Schafe, oder Brombeerhecken breiten sich ungehindert aus. Man kann das klaglos hinnehmen oder bedauern. Beides hilft nicht weiter. Das Vorbildliche am Reiler Projekt: Die Winzer schreien nicht nach Hilfe vom Staat, weisen nicht mit dem Finger auf Politiker, die im Zweifelsfall an jeder Misere schuld sind, sondern handeln. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass konventionell wirtschaftende Winzer mit Ökowinzern zusammenarbeiten wollen. Noch gibt es Berührungsängste auf beiden Seiten. Jahrelang wurden die Ökowinzer nicht ernst genommen, meistens belächelt, heute teilweise beneidet. Dabei haben sie nicht die besseren Weine, sind aber am Markt erfolgreich. Außerdem sind es in den meisten Fällen Idealisten - genauso wie die Winzer, die in den Steilstlagen arbeiten. Solche Idealisten braucht die Mosel mehr denn je. w.simon@volksfreund.de

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