Die Moselochsen rücken zusammen

Lieser · Was für Aussichten für Weinfreunde! An zwei Tagen haben sie die Chance, mit den besten Winzern aus der Region in Kontakt zu kommen und deren Weine zu probieren. Das kostet nur 30 oder 50 Euro und beinhaltet die Fahrt von Betrieb zu Betrieb.

 Vor der Kulisse von Schloss Lieser werben die gastgebenden Winzer mit Magnumflaschen für die Veranstaltung. TV-Foto: Clemens Beckmann

Vor der Kulisse von Schloss Lieser werben die gastgebenden Winzer mit Magnumflaschen für die Veranstaltung. TV-Foto: Clemens Beckmann

Foto: (m_mo )

Lieser. Es war einmal: So fangen viele Märchen an. Ob die Veranstaltung "Mythos Mosel" sich zu einem märchenhaften Vergnügen und Erfolg entwickelt, muss sich noch zeigen. Schließlich steht erst die zweite Auflage an. Doch die wird, so die Organisatoren, auf jeden Fall schon größer werden. Etwa 90 Weingüter präsentieren sich vom 29. bis 31. Mai zwischen Kesten und Zeltingen-Rachtig. Die Liste liest sich wie das "Who ist Who" der moselländischen Weinszene. Glückliche Organisatoren

"Bei der Premiere zwischen Thörnich und Piesport im vergangenen Jahr waren rund 60 Betriebe dabei", berichtet Thomas Ludwig. Der Winzer aus Thörnich, Matthias Meierer (Kesten), Axel Pauly (Lieser) und Raphael Ianello (Trittenheim) bilden das Orgateam. Sie haben es geschafft, dass sich auch Betriebe beteiligen, die bei anderen Veranstaltungen nicht mitmachen - zum Beispiel Fritz Haag (Brauneberg), Dr. Loosen (Bernkastel-Kues), J. J. Prüm (Wehlen) und Willi Schaefer (Graach). "Darüber sind wir froh", sagt Thomas Ludwig. Einer ziehe so den anderen mit. Etwa 1500 Gäste wurden 2014 gezählt, in diesem Jahr werden mindestens 2000 erwartet. Der Vorverkauf laufe sehr gut, berichtet Ludwig. "Wir sind überwältigt, wie hervorragend die Resonanz auf unser Mythos-Mosel-Konzept ist", ergänzt Kollege Matthias Meierer. Es gebe bisher Buchungen aus dem benachbarten Ausland und ganz Deutschland. Das sorge auch bei den Hoteliers und Gastronomen für Zulauf. Der Termin ist bewusst gewählt. Nach und vor starken Wochenenden (Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam) sei es an diesen Tagen normalerweise vergleichsweise ruhig.Zurück zum Märchenspruch: Es war einmal ein Autor der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: Der beschrieb die Mosel und ihre Menschen im August 2013 unter der Überschrift "Der Schönheit wohnt der Schrecken inne". Jakob Strobel Y Serra habe mit vielem Recht gehabt, sagt Thomas Ludwig. Aber man habe der Welt zeigen wollen, was in der Region steckt und was der viel zitierte Moselochse vermag. Wenige Wochen später trafen sich engagierte Menschen aus der Region im Weingut von Markus Molitor in Wehlen, ließen sich bekochen, tranken Wein und redeten miteinander. "Mythos Mosel" ist eines der Ergebnisse. Unter dem Begriff Mythos verstehen sie unter anderem die Vielseitigkeit einer Region, in der die Weine hinter jeder Moselbiegung anders schmecken. Das gebe es sonst nirgends, sagt Moselwein-Geschäftsführer Ansgar Schmitz. Ein weiterer Pluspunkt: An der Mosel sind die Entfernungen groß. Durch diese Veranstaltung beziehungsweise die Vorbereitung hätten sich manche Winzer erst persönlich kennengelernt. "Mythos Wein" beginnt am 29. Mai in der Remise von Schloss Lieser, das derzeit zu einem Luxushotel umgebaut wird. Die Winzer schenken dort aus Magnumflaschen ein, Spitzenköche aus der Region zaubern dazu Speisen auf die Teller. Pech für die, die darauf Lust haben. Die 350 Karten sind schon weg.Doch keine Angst: An den beiden Folgetagen sind die 25 gastgebenden Winzer und die bis zu drei Gastwinzer jeweils zwischen 11 und 18 Uhr für den Ansturm gewappnet. Da wo sich vier Erzeuger zusammentun, bieten sie jeweils bis zu sechs Weine an - in Probeschlucken, wie bei Weinmessen üblich. Das heißt konkret: Mehr als 500 Weine können probiert werden. Etwas Vergleichbares in Bezug auf die Qualität der Beteiligten hat es in der Region noch nicht gegeben.Das Weingut Molitor war 2014 Gast in einem Leiwener Betrieb. Nun ist es Gastgeber. "Ich habe letztes Jahr nur positive Berichte gehört", sagt Mitarbeiterin Katharina Olfen, ehemalige Gebietsweinkönigin. An beiden Tagen verkehren je vier Busse im Halbstundentakt, zwei im Uhrzeigersinn, zwei ihm entgegen. Die Fahrt ist im Eintritt, 30 Euro für einen Tag, 50 Euro für beide Tage, enthalten. Die Fahrpläne liegen bei den Gastgebern aus. Weitere Infos unter mythosmosel.de

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