Die Orgel steht wieder im Trockenen

TRABEN-TRARBACH. Über ein halbes Jahr war die Tür zur katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul in Traben verschlossen. Die Stirnwand und Teile des Dachstuhls mussten saniert werden. Jetzt sind die Arbeiten, die rund 70 000 Euro gekostet haben, fertig. Doch ein weiteres großes Projekt steht noch an: Die Kirche St. Nikolaus in Trarbach muss ebenfalls aufwändig saniert werden.

Das Dach war undicht geworden, Regen tropfte auf die Orgel, der Putz bröckelte von der Fassade: Die Kirche St. Peter und Paul war ein Sanierungsfall geworden. Doch ein engagierter Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrat haben nicht lange gezögert und die Renovierung schnell in Angriff genommen. Am Sonntag konnte erstmals wieder das Festhochamt in der 1911 geweihten Kirche gefeiert werden. Die Arbeiten waren umfangreich: Der Turm wurde von vielen Zentnern Dreck befreit, die sich über die Jahrzehnte dort angesammelt hatten, neue stabile Sicherheitsleitern wurden installiert, Elektroleitungen erneuert, die Stirnwand erhielt einen neuen Putz, und vor allem wurden der morsche Dachstuhl und das undichte Dach repariert. Damit dies alles geschehen konnte, musste die Orgel mit ihren zwei Manualen und 16 Registern komplett abgebaut, in der Kirche zwischengelagert und an Ort und Stelle auf der Empore wieder aufgebaut werden. Diese Arbeit hatte die Orgelbaufirma Müller in Merxheim/Nahe übernommen. Firmeninhaber Rainer Müller stammt aus Traben-Trarbach. Sozusagen als Geschenk an seine Heimatstadt verpasste der Orgelbaumeister dem fast 100 Jahre alten Instrument in mehrtägiger Arbeit wieder seinen ursprünglichen Klang. Dieser ist voluminöser und grundtöniger als zuvor, ganz so wie im Sinne des Erbauers, der die Orgel mit einem romantischen Klang ausgestattet hatte. 70 000 Euro kostete die Renovierung der Kirche, 60 Prozent davon trägt das Bistum. Der Rest wird über Spenden und einen Kredit finanziert. Verwaltungsratsmitglied Rudolf Müller und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Andreas Michel sind froh und stolz, dass bereits 20 000 Euro zusammengekommen sind. Zu diesem Ergebnis haben auch eine Reihe von Aktivitäten der Pfarrgemeinde beigetragen, wie der alljährlich im Juni stattfindende Flohmarkt vor der Kirche in Trarbach, ein monatlicher Frühschoppen im Sommer und der Adventskaffee mit Basar im Dezember. Die Kirche, im neoromanischen Stil erbaut, beherbergt ein besonders wertvolles Kleinod. Die vergoldete Monstranz ist ein Jugendstilkunstwerk, das an bestimmten Festtagen wie Fronleichnam benutzt wird. Ansonsten befindet sich die Monstranz in einem Safe. Stolz sind die rund 2500 Pfarrangehörigen auf den "begehbaren Rosenkranz", der sich seit wenigen Wochen in dem kleinen Vorgarten vor der Kirche befindet. Die in Traben-Trarbach geborene Künstlerin Christine Fröhlich, die in Idar-Oberstein Edelstein- und Schmuckdesign studiert, hat im Rahmen ihrer Diplomarbeit elf Steinquader geschaffen und der Pfarrei geschenkt. Zehn Steine sind kreisförmig angeordnet und stehen jeweils für ein "Ave Maria". Der Stein außerhalb des Kreises stellt die Unterbrechung dar, das "Vater unser". Hinter dem begehbaren Rosenkranz steht die Idee, dass nicht der Gegenstand bewegt wird, sondern der Betende sich selbst bewegt. Pfarrgemeinde und Verwaltungsrat können nach dem Abschluss der Renovierung der Trabener Kirche noch lange nicht die Hände in den Schoß legen. Ganz im Gegenteil: In diesem Jahr will man die Sanierung der Pfarrkirche St. Nikolaus in Trarbach in Angriff nehmen. Und dies wird noch einiges teurer kommen. Gerechnet wird mit Kosten von rund 150 000 Euro.

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