Die Spanier zieht es an die Mosel

Was wird mit unserem Geld überhaupt gemacht? Das fragen sich Kommunalpolitiker immer wieder, wenn sie dem Wirtschaftsplan der Moselland-Touristik zustimmen müssen. Geschäftsführerin Sabine Winkhaus-Robert kann es erklären.

Zell/Bernkastel-Kues. (pie) Es gibt sie noch, die guten Nachrichten. Das Moselland steht erneut an der Spitze der touristischen Regionen in Rheinland-Pfalz. Fast ein Viertel aller Besucher (22,4 Prozent) macht Urlaub an Mosel und Saar. Das sagt Sabine Winkhaus-Robert, Geschäftsführerin der Moselland-Touristik. Der Verbandsgemeinderat Zell hatte sie eingeladen, um zu erfahren, was mit dem Geld passiert, das die Gesellschafter der Touristik GmbH jährlich bewilligen. Denn sie übernehmen die Verluste. 2009 beläuft sich das Minus auf 850 000 Euro. Das Gesamtbudget beträgt 1,65 Millionen Euro, 800 000 Euro Umsatz werden erwirtschaftet.

Die wichtigsten Informationen aus dem Vortrag von Sabine Winkhaus-Robert.

Schlägt sich die Wirtschaftskrise auf den Tourismus an der Mosel nieder?

Winkhaus-Robert: Auch wenn gespart werden muss, wird selten ein Urlaub ganz abgesagt. Trotz Wirtschaftskrise nehmen Ausgaben pro Tag und Person zu. Die Gäste sind reiseerfahrener und damit anspruchsvoller.

Wie hoch ist die Wertschöpfung im Tourismus?

Winkhaus-Robert: Zwei Millionen Gäste an der Mosel und sechs Millionen Übernachtungen bedeuten eine Wertschöpfung von 450 Millionen Euro jährlich. 30 000 Arbeitsplätze (Vollerwerb) werden dadurch direkt geschaffen.

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Woher kommen die Gäste?

Winkhaus-Robert: Fast ein Drittel der Gäste kommt aus dem Ausland. Wichtige Märkte sind die Niederlande, Belgien, Großbritannien und Schweden. Dort ist das Marketing besonders intensiv.

Was bringt der Flughafen Hahn für die Mosel?

Winkhaus-Robert: Neben den skandinavischen Märkten wird Spanien intensiv beworben. Ryanair fliegt dort acht Städte an. Die Spanier, vor allem junge Leute, mögen Flussromantik, Wein und Burgen, sind am Wandern und Paddeln interessiert.

Ist Aktivurlaub immer noch gefragt?

Winkhaus-Robert: Große Themen sind nach wie vor Wandern, Paddeln und Radfahren. Zunächst zum Wandern: Überlegt wird, die beiden Moselhöhenwege zu einem prädikatisierten Fernwanderweg zusammenzuführen und in Abstimmung mit den Kommunen Extratouren anzugliedern.

Wie sieht es beim Radwandern aus?

Winkhaus-Robert: Die Hinweisbeschilderung zum Radwegenetz geht weiter. Die Moselland-Touristik organisiert außerdem den autofreien Erlebnistag "Happy Mosel", der 2010 zum ersten Mal von Cochem bis Winningen erweitert wird.

Welche Aktivitäten gibt es für Wassersportfreunde?

Winkhaus-Robert: Die Wasserwanderroute Mosel wird weiter ausgebaut und in interessierten Orten um neue Stege erweitert.

Was macht die "Dachmarke Mosel"?

Winkhaus-Robert: Die nächste Zertifizierungsrunde beginnt. Interessierte Winzer, Hoteliers und Gastronomen können bis 2. Dezember ihre Anmeldeunterlagen einreichen.

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